Donnerstag, 25. April 2024
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Mürzzuschlag: Regenbogenfahne heruntergerissen und verbrannt

Die Polizei konnte die Tatverdächtigen schnell finden

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Im obersteirischen Mürzzuschlag haben fünf junge Männer eine Regenbogenfahne gestohlen und verbrannt. Für SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner ist die Tat ein Alarmzeichen. 

Die Jugendlichen wurden von einer Zeugin beobachtet

Wie die Kleine Zeitung berichtet, haben ein 18-Jähriger und vier 19-Jährige aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag in der Nacht auf Sonntag kurz vor Mitternacht die Regenbogenfahne vom Fahnenmast des Gymnasiums gestohlen und danach angezündet. Dabei wurden sie von einer Zeugin beobachtet, die gleich die Polizei verständigte. 

Beamte der Polizeiinspektion Mürzzuschlag fanden die fünf Tatverdächtigen auf einer Bank sitzend. Die leicht alkoholisierten Burschen versuchten zwar zu flüchten, konnten aber schnell gestellt werden. Bei einem der 19-Jährigen stellten die Beamten auch eine geringe Menge Cannabis sowie “einschlägige Utensilien” sicher. 

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Trotz der eindeutigen Wahrnehmungen der Zeugin bestreiten die fünf jungen Männer, die zum Teil ehemalige Schüler des Gymnasiums in Mürzzuschlag sind, die Tat. Nach Abschluss der Ermittlungen droht ihnen eine Anzeige wegen Diebstahls und Sachbeschädigung. Einen 19-Jährigen erwartet auch eine Anzeige nach dem Suchtmittelgesetz. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. 

SPÖ-Lindner fordert einen Nationalen Aktionsplan

Mario Lindner, Gleichstellungssprecher der SPÖ, fordert aufgrund dieser und weiterer ähnlicher Vorfälle von der Bundesregierung “entschiedenes Handeln” ein. So habe etwa während der Pride in Bregenz ein Jugendlicher mit einer Schreckschusspistole geschossen. “Niemand darf in Österreich Angst haben, offen zu zeigen, wer man ist oder wen man liebt!”, so Lindner, der auch Bundesvorsitzender der sozialdemokratischen LGBTI-Organisation SoHo ist. 

“Das Jahr 2021 hat leider eine neue Welle von Angriffen gegen die Sichtbarkeit von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und queeren Menschen in Österreich mit sich gebracht. Dabei bleibt es nicht immer bei der Zerstörung von Symbolen, immer öfter erreichen uns tragische Berichte über handfeste Gewalt gegen LGBTIQ-Personen – mitten in Österreich im Jahr 2021”, setzt Lindner fort. Er fordert deshalb einen Nationalen Aktionsplan gegen Hass und einen besseren Diskriminierungsschutz für sexuelle Minderheiten. 

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