Donnerstag, 28. März 2024
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Berlin: Schwules Paar nach einem Kuss angegriffen

Der Angreifer konnte unerkannt entkommen

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In der Nacht auf Sonntag ist in Berlin ein schwules Paar aus vermutlich homophoben Motiven von einem Unbekannten geschlagen worden. Das meldet die Berliner Polizei. Der Angreifer und seine drei Begleiter konnten unerkannt entkommen. 

Vier Männer stellten sich dem Paar in den Weg

Der Vorfall ereignete sich am Samstag gegen 22.30 Uhr: Wie ein 21-Jähriger der später herbeigerufenen Polizei sagte, küsste er auf Höhe einer Bushaltestelle in der Andreasstraße im Stadtteil Friedrichshain seinen ein Jahr älteren Freund. Als sie auf dem Weg zum Ostbahnhof waren, sollen sich dem Paar vier Männer entgegengestellt haben. 

Als sie an den vier Männern vorbeigehen wollten, habe ein Mann aus der Gruppe dem 21-Jährigen ohne Vorwarnung mit der Faust gegen den Oberarm und den Kopf geschlagen. Dabei wurde der junge Mann am Arm und im Gesicht leicht verletzt. Anschließend entfernten sich der Angreifer und seine Begleiter in Richtung des S-Bahnhofs.  

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Die Verletzungen des 21-Jährigen mussten nach Angaben der Polizei nicht behandelt werden. Die Ermittlungen dauern an. Wie bei allen mutmaßlichen Hassverbrechen hat diese der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernommen. Nähere Informationen zum Angreifer und seinen Begleitern gibt es nicht. 

In der Nacht zuvor kam es zu zwei Übergriffen

In der Nacht zuvor kam es in Berlin zu zwei Vorfällen gegen sexuelle Minderheiten: So wurde ein 26-Jähriger von fünf Unbekannten schwulenfeindlich beleidigt, angegriffen und verletzt. In einem Zug der U8 wurde ein lesbisches Paar bedrängt und bedroht. Auch in diesen Fällen ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz. 

Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität seit einigen Jahren gezielt öffentlich. Deshalb wird – verglichen mit anderen Städten im deutschsprachigen Raum – verhältnismäßig oft darüber berichtet.  

Außerdem können Opfer von Hasskriminalität in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LSBTI.  Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. 

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