Dienstag, 16. April 2024
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Berlin: Ausschreitungen bei antisemitischem Gegen-CSD

Journalisten wurden an ihrer Arbeit gehindert, Polizisten verprügelt

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In Berlin ist es am Samstag im Rahmen einer alternativen Kundgebung unter dem Motto “Wir sind hier und wir sind queer – in jeder Farbe, Größe und Form …” zu schweren Ausschreitungen gekommen – inklusive teils gewalttätigen Angriffen der Teilnehmer:innen auf Polizist:innen und Journalist:innen. 

Ein Ordner hinderte Journalisten an der Arbeit

Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet, war der Auslöser für die Unruhen das Verhalten eines Ordners im Bereich Reichberger-/Mariannenstraße. Der Mann soll Journalist:innen mehrmals mit einem Megaphon angebrüllt und so an ihrer Arbeit gehindert haben. 

Nachdem Polizist:innen ihn daraufhin gegen 18.30 Uhr vorläufig festnahmen und zu einem Polizeifahrzeug brachten, umstellten nach Angaben der Polizei 50 bis 80 Menschen den Wagen. Sie skandierten “polizeifeindliche Sprechchöre” und verhinderten, dass das Polizeiauto wegfahren konnte. 

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300 Demonstranten umstellten ein Polizeiauto und schlugen Polizisten

Daraufhin seien etwa 300 weitere Teilnehmer:innen der Demonstration auf das Fahrzeug zumarschiert. Polizist:innen stellten sich ihnen in den Weg, sie wurden von den Demonstrant:innen zum Teil geschlagen und getreten, während die Beamt:innen “gezielt körperliche Gewalt in Form von Schlägen gegen die Aggressoren unter den Teilnehmenden” eingesetzt hätten, wie die Polizei mitteilte. 

Schließlich konnte das Polizeiauto zur Wiener Straße weiterfahren, der vorläufig festgenommene Ordner wurde nach Abschluss polizeilicher Maßnahmen wieder entlassen. Gegen 20.15 Uhr beendete die Polizei den Demonstrationszug, der am Hermannplatz seinen Anfang genommen hatte, auf dem Oranienplatz in Kreuzberg. 

Die Demonstration steht in keiner Verbindung mit dem Christopher Street Day (CSD), der ebenfalls am Samstag in Berlin stattgefunden hat – im Gegenteil: “ Mit der Internationalistischen Queer Pride Demo wollen wir Pride vom Mainstream-CSD zurückfordern und die radikalen queeren, antikolonialen und antirassistischen Communities Berlins zusammenbringen „, so die Organisatoren auf Facebook. 

Auch israel-feindliches Bündnis hatte zur Demo aufgerufen

Zu der Demonstration hatte ein Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher und migrantischer Organisationen aufgerufen. Teil des Protests war auch die antisemitische Vereinigung BDS, die zum Boykott israelischer Produkte aufruft. Wie der Tagesspiegel berichtet, seien Journalist:innen aus dem Demonstrationszug heraus als “Zionistenpresse” beschimpft worden und antiisraelische Parolen skandiert worden. 

Anfangs hatten sich einige hundert Menschen der Demonstration angeschlossen, gegen Ende hatte sich die Zahl der Teilnehmer nach Angaben der Polizei “im mittleren vierstelligen Bereich” bewegt. 

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