Freitag, 19. April 2024
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Zwei junge Burschen schwulenfeindlich beschimpft, geschlagen und gewürgt

Ein nächtlicher Spaziergang endete dramatisch

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In der Nähe des Berliner Bahnhofs Zoo sind in der Nacht zum Dienstag zwei junge Männer zunächst schwulenfeindlich beschimpft und dann brutal angegriffen worden. Dieses Mal konnten Exekutivbeamte kurz darauf zwei Tatverdächtige festnehmen, wie die Berliner Polizei mitteilt.

Zwei alkoholisierte Fahrradfahrer waren auf Ärger aus

Ersten Erkenntnissen sollen die beiden Burschen, 17 und 19 Jahre alt und augenscheinlich alkoholisiert, gegen 1.30 Uhr auf Fahrrädern an der Kreuzung Kantstraße/Budapester Straße unterwegs. Dabei stießen sie auf einen 22-Jährigen und einen 17-Jährigen, die zu Fuß auf der Budapester Straße in Richtung Hardenbergplatz unterwegs waren.

Der 17-Jährige soll dem 22-Jährigen zunächst mit dem Vorderrad in die Hacken gefahren und ihn schwulenfeindlich beleidigt haben. Anschließend stellten die beiden Männer ihre Fahrräder ab und liefen auf die beiden Fußgänger zu. Dabei soll der 17-Jährige dann auf den 22-Jährigen eingeschlagen und ihn am Hinterkopf getroffen haben. Weitere Faustschläge konnte das Opfer abwehren.

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Als der zweite Fußgänger schlichten wollte, wurde auch er geschlagen

Als der 17-jährige Begleiter des Angegriffenen versuchte, die Rangelei zu beenden und sich zwischen die beiden Männer stellte, soll ihn der 19-Jährige mehrmals mit den Fäusten auf den Kopf geschlagen haben, sodass der junge Mann rückwärts zu Boden stürzte.

Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung soll sich der Tatverdächtige auf das Opfer gesetzt und den Mann mit beiden Händen gewürgt haben, wodurch dieser zwischenzeitlich keine Luft mehr bekam. Um von ihm abzulassen, soll der Angegriffene „in den Intimbereich seines Angreifers geschlagen“ haben, wie es im Polizeibericht heißt.

Die Verdächtigen wurden in der Nähe aufgegriffen

Die beiden Angegriffenen kündigten an, die Polizei zu rufen – worauf die beiden alkoholisierten Angreifer mit ihren Fahrrädern in Richtung Budapester Straße flüchteten. Alarmierte Einsatzkräfte konnten die beiden Verdächtigen in der Nähe des Tatorts festnehmen.

Anschließend wurden die beiden Burschen für Blutentnahmen in Polizeigewahrsam genommen. Der 19-Jährige wurde außerdem erkennungsdienstlich behandelt und dann entlassen, den 17-jährigen übergaben die Einsatzkräfte an seine Mutter. Beide müssen sich nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Beleidigung und Trunkenheit im Verkehr verantworten.

Der 22-Jährige wurde am Kopf verletzt

Der 22-Jährige erlitt bei dem Angriff eine leichte Kopfverletzung. Sein 17-jähriger Begleiter wurde leicht an einem Knie, einer Hand und am Hals verletzt. Er stand unter Schock. Eine Einlieferung ins Krankenhaus durch einen Rettungswagen lehnten die beiden ab.

Die weiteren Ermittlungen, besonders zu den Hintergründen der Tat, dauern an. Wie bei allen mutmaßlichen Hassverbrechen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen.

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