Donnerstag, 18. April 2024
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Russland verspottet Tom Daley und Laurel Hubbard im Staats-TV

Nach der Doping-Sperre für Russland geht das Land nun auf LGBTI-Sportler los

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Dass die Olympischen Spiele in Tokio mit mehr als 170 LGBTI-Athlet:innen –  und entsprechend vielen Medaillen – ein Bild der Vielfalt in die Welt schicken, dürfte Russland nicht gefallen – und bläst in den vom Kreml kontrollierten Medien zum Gegenangriff.

Ein Politiker nennt Tom Daley in einer Talkshow pervers

So hatte der Duma-Abgeordnete Alexej Schurawijow in einer Talkshow des staatlichen russischen Fernsehens über den offen schwulen Turmspringer Tom Daley gesagt: „Wir stehen entschlossen gegen diese ganze Plumpheit und diese Perversion. Wir sind gegen diese Abscheulichkeit.“ Schwule Männer und trans Frauen würden ihn grundsätzlich „anekeln“.

Schützenhilfe bekam Schurawijow dabei von der Moderatorin, die etwa erklärte, dass die Europäische Union Ungarn und Polen vollkommen ungerechtfertigt bestrafe, weil die Mehrheit dort angeblich Homosexualität ablehne.

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Trans Menschen wie Laurel Hubbard seien „Psychopathen“

In einer Sendung des staatlich kontrollierten Senders Perwy Kanal, der auch die Spiele überträgt, trat Moderator Anatoli Kutschijew mit einer roten Zöpfchen-Perücke auf, um die neuseeländische Gewichtheberin Laurel Hubbard nachzuäffen. Dazu behauptete er, trans Menschen seien grundsätzlich „Psychopathen“, die behandelt werden müssten.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will sich diese Beleidigungen seiner Sportler:innen nicht bieten lassen. „Diskriminierung hat bei den Olympischen Spielen absolut nichts zu suchen“, betonte ein Sprecher des IOC: „Wir werden die Angelegenheit entsprechend weiterverfolgen und haben mit unserem Vertragspartner in Russland Kontakt aufgenommen, um uns Klarheit über die Situation zu verschaffen und die Grundprinzipien der olympischen Charta zu unterstreichen.“

Überhaupt dürfte das IOC mit dem „Team LGBT“ bei weitem weniger Probleme haben als mit den Russen: Denn Russland ist dieses Jahr wegen des massiven Staatsdopings offiziell von der Teilnahme an den Spielen gesperrt worden – lediglich ausgewählte Athelt:innen aus Russland dürfen unter neutraler Flagge antreten.

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