Freitag, 29. März 2024
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Israel öffnet Blutspende für schwule und bisexuelle Männer

"Es gibt keinen Unterschied zwischen Blut und Blut", sagt der zuständige Minister

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Schwule und bisexuelle Männer dürfen ab Oktober in Israel ohne Einschränkungen Blut spenden. Das hat der offen schwule Gesundheitsminister Nitzan Horowitz am Donnerstag über Twitter bekanntgegeben.

„Die Diskriminierung von Schwulen bei Blutspenden ist vorbei“

“Ich habe angeordnet, die abwertenden und irrelevanten Fragen aus dem Spender-Fragebogen zu streichen”, so Horowitz: “Die Diskriminierung von Schwulen bei Blutspenden ist vorbei. Es gibt keinen Unterschied zwischen Blut und Blut.”

In seinem Tweet bezeichnete er das Blutspende-Verbot für schwule und bisexuelle Männer auch als “Relikt aus der Vergangenheit”: “Jeder Blutspender, der Leben retten will, ist willkommen, unabhängig von seinem Geschlecht oder seiner sexuellen Orientierung”. Dieser Schritt zu mehr LGBTI-Gerechtigkeit mache ihn stolz, so Horowitz.

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Risikoverhalten, nicht Risikogruppen

Damit wird ab Oktober bei Blutspendern in Israel nicht mehr zwischen Homo- und Heterosexuellen unterschieden, sondern beim Abfragen möglicher Risiken gefragt, ob es riskante Sexualpraktiken mit einem neuen oder häufig wechselnden Partner:innen gegeben hat. Das Gesundheitsministerium wird die betreffenden Formulare entsprechend ändern.

Bis jetzt konnten schwule und bisexuelle Männer in Israel nur dann Blut spenden, wenn ihr letzter gleichgeschlechtlicher Sex mindestens zwölf Monate zurücklag. Dann konnten die Männer zwar Blut spenden, es wurde jedoch für mehrere Monate eingefroren und erst nach einem HIV-Test bei einer folgenden Spende freigegeben.

Das Blut hunderttausender Bürger ist nicht zweitklassig

Die israelische LGBTI-Organisation Aguda begrüßt Horowitz’ Entscheidung als “historischen Schritt” auf dem Weg zu gleichen Rechten. Das Blut hunderttausender Bürger sei nicht zweitklassig, so die Organisation auf Twitter.

Der 56 Jahre alte Nitzan Horowitz, der auch Vorsitzender der linken Partei Meretz ist, ist das einzig offen schwule Mitglied im Kabinett von Ministerpräsident Naftali Bennett.

In Österreich hat der Grüne Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein von den Grünen zwar die Wartefrist von Männern, die Sex mit Männern haben, von zwölf auf vier Monaten gekürzt – doch das Rote Kreuz Quasi-Monopolist bei der Blutspende hat diese Änderung in seinen Richtlinien noch nicht umgesetzt.

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