Donnerstag, 28. März 2024
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Gewürgt und bespuckt: Zwei Angriffe auf trans Frauen in Berlin

Die Täter konnten in beiden Fällen unerkannt flüchten

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In Berlin sind zwei Menschen am Wochenende Opfer schwerer gewalttätiger transfeindlicher Angriffe geworden. Das meldet die Polizei der deutschen Hauptstadt. Die Täter konnten in beiden Fällen entkommen. 

In Kreuzberg würgte ein Mann eine trans Frau mit einem Gürtel

Der erste Fall ereignete sich am Samstagnachmittag: In Kreuzberg griff ein Mann gegen 14.30 Uhr am Waterloo-Ufer eine 42 Jahre alte trans Frau mit seinen Fäusten an. Er entriss ihr die Jacke und warf sie in den Landwehrkanal. Bis ihm die Frau entkommen konnte, soll er versucht haben, sie mit einem gefundenen Gürtel zu würgen. MItarbeiter:innen und der Sicherheitsdienst einer nahegelegenen Bibliothek konnten einen weiteren Angriff verhindern. Der Täter konnte unerkannt in Richtung Mehringplatz flüchten.  

Die trans Frau hatte nach dem Angriff Schmerzen im Halsbereich, wollte eine ärztliche Behandlung zunächst noch überdenken. Bei einer Durchsuchung des Angriffsorts fanden Beamt:innen den Gürtel, der als mögliches Tatwerkzeug und Spurenträger beschlagnahmt wurde. 

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Bei der Eberswalder Straße wurde eine trans Frau gedemütigt und verletzt

Der zweite Übergriff ereignete sich in der Nacht auf Sonntag: Eine Gruppe aus fünf bis sechs Männern attackierte im Stadtteil Prenzlauer Berg eine 55-jährige Person, die Frauenkleider getragen hatte, wie es in der Polizeimeldung heißt. Die Männer haben die Person kurz vor Mitternacht in der U-Bahn-Station Eberswalder Straße bespuckt, mit Bier übergossen und mit Reizgas besprüht. 

Auch hier konnten die Täter unerkannt entkommen. Nähere Angabe zur Gruppe wurden, wie bei Erstmeldungen der Polizei üblich, nicht gemacht. Die Polizei geht in beiden Fällen von einem “transphoben Hintergrund” aus. Deshalb hat, wie bei allen möglichen Hassverbrechen, der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen.  

Für Hassverbrechen gegen LGBTI gibt es eigene Ansprechpartner:innen

Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität seit einigen Jahren gezielt öffentlich. Deshalb wird – verglichen mit anderen Städten im deutschsprachigen Raum – verhältnismäßig oft darüber berichtet.    

Außerdem können Opfer von Hasskriminalität in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LSBTI.  Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. 

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