Donnerstag, 28. März 2024
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Kanton Genf will „Homo-Heilern“ das Handwerk legen

Kantonsregierung soll ein entsprechendes Gesetz ausarbeiten

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Der Kanton Genf will „Konversionstherapien“, die Angehörige sexueller Minderheiten heterosexuell machen wollen, verbieten. Das berichtet der Schweizer Rundfunk (SRF). Das Kantonsparlament hat die Kantonsregierung beauftragt, ein entsprechendes Gesetz ausarbeiten.

Einklang gegen „mittelalterliche Praktiken“

Dabei herrschte im Kantonsparlament große Einigkeit, dass solche „mittelalterliche Praktiken“, wie es Linksaußen-Politikerin Salika Wenger nannte, im Kanton Genf nichts zu suchen hätten. Die FDP-Fraktion wies darauf hin, dass Therapien für Menschen, die mit ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität haderten, weiter erlaubt bleiben sollten. Sie sollen auch weiterhin auf professionelle Begleitung zählen können.

Nun will der Kanton Genf auch andere Kantone davon überzeugen, den „Homo-Heilern“ das Handwerk zu legen. Wie viele es davon gibt, ist unklar. Allerdings würden meistens in konservativ-religiösen Milieus Praktiken wie Hypnose, Hormonbehandlungen oder Elektroschocks abgewendet, hieß es im Kantonsparlament. Das Ziel dieser „Behandlungen“: Die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität von LGBTI-Jugendlichen zu ändern.

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Ziel muss eine schweizweite Lösung sein

Im Kanton Baselstadt gibt es bereits eine ähnliche Forderung. Doch ein kantonaler Fleckerlteppich würde nur wenig Sinn machen – wirklich wirksam wäre wohl nur ein schweizweites Verbot, betonen LGBTI-Dachverbände. Zwei Mitglieder des Nationalrats haben deshalb schon parlamentarische Initiativen gestartet, um „Konversionstherapien“ in der gesamten Schweiz zu verbieten.

Vor zwei Jahren war der Bundesrat noch der Meinung, dass ein Verbot für „Homo-Heilungen“ derzeit rechtlich nicht möglich sei: Denn Homosexualität sei keine Krankheit und das Behandeln einer Nichtkrankheit sei eigentlich kein Straftatbestand. Mittlerweile hat aber unter anderem Deutschland diese Behandlungen für Minderjährige verboten. Auch Frankreich steht knapp vor einem Verbot.

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