Freitag, 26. April 2024
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Kuwait: Zwei Jahre Haft für trans Frau

Im Gefängnis drohen Misshandlungen und Vergewaltigungen durch die Wärter

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In Kuwait ist eine trans Frau zu zwei Jahren Haft verurteilt worden, weil sie bei Telefonaten “das andere Geschlecht nachgeahmt” habe. Das hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Donnerstag bekanntgegeben. 

Zwei Jahre Haft und fast 3.000 Euro Geldstrafe

Neben der Haftstrafe wurde die 40-jährige Maha al-Mutairi bereits am 3. Oktober zu einer Geldstrafe von umgerechnet 2.850 Euro verurteilt. Die Menschenrechtsorganisation sieht in dem Urteil eine Verletzung internationalen Rechts. Sie fordert eine sofortige Freilassung der 40-Jährigen und eine Aufhebung der Verurteilung. 

Ihrer Verteidigerin Ibtissam al-Enesi zufolge sei ihre Mandantin bereits fünf Mal unter ähnlichen Begründungen festgenommen worden. Die jüngste Verurteilung des Gerichts in Kuwait sei allerdings bei Weitem die schärfste, so die Anwältin. 

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Zunächst wurde Maha al-Mutairi in ein Männer-Gefängnis gebracht

Ihrer Anwältin zufolge war al-Mutairi zunächst in einer Zelle für trans Häftlinge in einem Männer-Gefängnis untergebracht worden. Sie beantragte, in ein Gefängnis für Frauen gebracht zu werden. 

Das “Nachahmen des anderen Geschlechts” ist in Kuwait verboten – dieser Paragraf wird zur Verfolgung von trans Menschen genutzt. Nach Informationen von HRW sind trans Frauen während ihrer Haft oft dem Missbrauch durch Polizisten ausgesetzt. 

Am 31. Oktober gibt es eine Berufungsverhandlung

Das dürfte auch al-Mutairi bereits erlebt haben: In einem Video berichtet sie, nach früheren Festnahmen im Gefängnis “von Polizisten betatscht und sexuell angegriffen” worden zu sein. Nun hofft sie auf die Berufungsverhandlung, die für den 31. Oktober angesetzt wurde. 

Das Emirat geht nicht nur gegen trans Menschen, sondern auch gegen Schwule vor: Auf männliche homosexuelle Aktivitäten steht in Kuwait eine Haftstrafe von bis zu sechs Jahren. 

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