Donnerstag, 25. April 2024
HomeNewsChronikSt. Pauli: Brutaler Angriff auf zwei Gäste der "WunderBar"

St. Pauli: Brutaler Angriff auf zwei Gäste der „WunderBar“

Während sie auf der Terrasse saßen, wurden sie von einer Gruppe junger Männer verprügelt

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Vor dem Hamburger Szenelokal „WunderBar“ sind zwei Gäste zu den Opfern einer mutmaßlich schwulenfeindlichen Attacke geworden. Fünf bis sieben junge Männer griffen die beiden Gäste offenbar ohne Grund vor der Bar im Stadtteil St. Pauli an.

Eine Gruppe Burschen schlug zwei Gästen ohne Vorwarnung ins Gesicht

Wie WunderBar-Besitzer Axel Strehlitz am Samstag auf Facebook schrieb, sollen die Gäste friedlich und – wegen Halloween – kostümiert auf der Terrasse gesessen sein, als ihnen die jungen Männer ohne Ankündigung ins Gesicht geschlagen haben. 

Dabei erlitten sie Verletzungen im Gesicht, sie befänden sich dem Wirt zufolge „nochh im Schock“. Nur das beherzte Eingreifen der Türsteher und anderer Gäste habe Schlimmeres verhindern können, ist sich Strehlitz sicher.

- Werbung -

„Unfassbar erschüttert“ über den Vorfall, Dank an die Helfer

Über den Vorfall sei man „unfassbar erschüttert“, so der Wirt von „Hamburgs schwulem Wohnzimmer“ weiter. Er lobte die Zivilcourage der Einschreitenden: „Ihr seid echte Helden. Helden des Alltags. Meldet auch Ihr euch. Denn das ist uns mindestens ein paar Drinks aufs Haus wert“, so Strehlitz.

Zwei der mutmaßlichen Angreifer, vom Kiez-Wirt als „Arschgeigen“ bezeichnet, konnten von der Polizei festgenommen werden. Gegenüber der Hamburger Morgenpost hieß es seitens der Polizei, die beiden 18-Jährigen seien als gewaltbereit bekannt. 

Polizei weiß nichts von einem schwulenfeindlichen Motiv

Es gebe bis jetzt keinen Hinweis auf ein schwulenfeindliches Motiv, das LKA Hamburg ermittle weiter. Allerdings berichtet die Zeitung auch, dass eines der Opfer gehört habe, wie die Angreifer homophobe Beleidigungen in ihre Richtung gerufen hätten – kein Einzelfall: An der Bar gingen „immer Leute vorbei und geben dumme Sprüche ab“, zitiert die Zeitung den Betroffenen.

Der Vorfall schlägt in Hamburg Wellen: „Es ist unfassbar: Schon wieder Hasskriminalität gegenüber queeren Menschen“, äußerte sich der Hamburg Pride e.V. in einer ersten Stellungnahme. Er ruft Zeugen auf, sich zu melden: „Nur so lassen sich Hasskriminalität bekämpfen, Angriffe aufklären, Tatverdächtige zur Rechenschaft ziehen.“

Farid Müller: Polizei muss verstärkt kontrollieren

Die Stadt Hamburg würde solche Taten nicht hinnehmen, meint etwa Grünen-Abgeordneter Farid Müller gegenüber der Hamburger Morgenpost: „Es ist jetzt wichtig, dass die Hamburger Polizei die WunderBar und die Talstraße am Freitag- und Samstagabend verstärkt in ihren Kontrollblick nimmt.“

Bereits vor knapp einem Monat hat es ebenfalls auf St. Pauli einen schwulenfeindlich motivierten Übergriff gegeben: Zunächst wurden vier Männer von Unbekannten homophob beleidigt und dann geschlagen. Die Angreifer konnten entkommen, die Polizei sucht nun nach Zeugen. Ende Juli war eine 33-jährige trans Frau – ebenfalls auf St. Pauli – brutal verprügelt worden.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner