Freitag, 19. April 2024
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Schwules Ehepaar in Berliner U-Bahn angepöbelt und angegriffen

Gegen den Angreifer lag ein Haftbefehl vor

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Einen schwulenfeindlichen Vorfall hat es am Samstag in der Berliner U-Bahn gegeben: Ein 39-Jähriger soll ein schwules Ehepaar, 53 und 57 Jahre alt, angegriffen und schwulenfeindlich beleidigt haben, nachdem sie ihn auf die Maskenpflicht aufmerksam gemacht hatten.

Der Vorfall begann gegen 12.15 Uhr, als das Ehepaar den sichtlich Angetrunkenen an der U-Bahn-Station Uhlandstraße in einem Zug der U1 mit einer Geste auf die bestehende Maskenpflicht aufmerksam gemacht hatten. Das gefiel dem Mann offenbar nicht: Er bewegte sich auf das Paar zu.

Die beiden Männer wollten eine Eskalation vermeiden – doch der Mann folgte ihnen

Um einer Eskalation zu entgehen, wechselten die beiden Männer in der U-Bahn-Station Kurfürstendamm den Wagen. Doch der 39-Jährige verfolgte die beiden Männer weiter: Nachdem sie bei der Station Wittenbergplatz ausgestiegen waren, bewarf er sie mit entstempelten Fahrscheinen und einem Feuerzeug. Außerdem beleidigte er sie schwulenfeindlich. Nachdem er sie auch noch bedrängte, rief das Paar die Polizei.

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Die Beamt:innen nahmen den alkoholisierten Pöbler fest. Pech für den 39-Jährigen: Wegen eines bestehenden Haftbefehls wegen Körperverletzung landete er im Polizeigewahrsam. Dort wurde er erkennungsdienstlich behandelt und dem Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin übergeben, der die weiteren Ermittlungen führt.

Für Hassverbrechen gegen LGBTI gibt es eigene Ansprechpartner:innen

Die Berliner Polizei macht mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität seit einigen Jahren gezielt öffentlich. Deshalb wird – verglichen mit anderen Städten im deutschsprachigen Raum – verhältnismäßig oft darüber berichtet.    

Außerdem können Opfer von Hasskriminalität in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LSBTI.  Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. 

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