Samstag, 20. April 2024
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MTV EMA in Budapest: Ein Zeichen gegen Orbáns Staats-Homophobie

...und die Regierung sitzt bei dem Event im Schmollwinkel

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Deutliche Zeichen an das Gastgeberland Ungarn haben die MTV Europe Music Awards (EMA) gesetzt. Die Veranstaltung war am Sonntagabend in Budapest über die Bühne gegangen – und der “Generation Change” benannte Preis ging an die ungarische LGBTI-Aktivistin Viktória Radványi, die unter anderem seit Jahren an der Organisation der Budapest Pride beteiligt ist. 

„Alle Menschen werden gleich geboren. Punkt.“

„Alle Menschen werden gleich geboren. Punkt.“, machte Radványi bei der Preisverleihung ihren Standpunkt klar. Sie dankte ihrer Lebensgefährtin sowie ihren Mitstreiter:innen  bei der Budapest Pride, die alljährlich mit einer Demonstration auf die Diskriminierung sexueller Minderheiten aufmerksam macht. 

In Kooperation mit AllOut wurden vier weitere queere Aktivist:innen mit dem “Generation Change Award” ausgezeichnet: Amir Ashour von Irans erster LGBTI-Organisation IraQueer, Matthew Blaise vom Oasis Project in Nigeria sowie die beiden trans Aktivistinnen Sage Dolan-Sandrino aus New York und Erika Hilton aus São Paulo. 

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Die ungarische LGBTI-Community steht unter Druck

Die Budapest Pride galt lange als größte und bunteste in den ehemaligen Staaten des Warschauer Paktes – bis der nationalpopulistische Ministerpräsident Viktor Orbán die LGBTI-Community als Feindbild für seine Politik auserkoren hatte. Seitdem kämpft auch die Budapest Pride.  

So gibt es seit diesem Jahr ein Gesetz, das es – nach russischem Vorbild – verbietet, Minderjährigen Informationen über “nicht-heterosexuelle Lebensformen” zur Verfügung zu stellen. Die EU hat gegen das Gesetz ein weiteres Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet

Preis für LGBTI-Aktivistin für Regierung „Provokation“

Dem entsprechend hielt sich auch die Freude der ungarischen Regierung in Grenzen, als im Vorfeld der EMA-Gala bekannt geworden war, dass die LGBTI-Community mit einem Preis gewürdigt werden soll. Der ungarische Kanzleramtsminister Gergely Gulyás sagte, die Gala werde zu einer “Provokation gegen die Regierung” benutzt werden. 

Im Vorjahr hatte es die Preisverleihung wegen der Corona-Pandemie nur im Online-Format gegeben. Diesmal fand das Event in der voll besetzten László-Papp-Arena statt. Der große Gewinner des Abends war die koreanische Band BTS, die vier Preise abräumen konnte. Zwei Awards gingen an Ed Sheeran, der als bester Künstler und für “Bad Habits” mit dem Preis für den besten Song ausgezeichnet wurde. 

Der Preis für das beste Video ging an „Montero (Call Me By Your Name)“ von Lil Nas X. Weitere Preisträger:innen waren u.a. Saweetie, Nicki Minaj, Maluma, Yungblud, Måneskin und David Guetta. Viele Künstler:innen äußerten bei dem Event ihre Unterstützung für die LGBTI-Community. Als erster trans Star auf einer EMA-Gala trat Kim Petras auf. 

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