Dienstag, 23. April 2024
Ein gesellschaftlich relevantes Thema, ein aktueller und zugleich historischer Stoff werden radikal erzählt. Der Film ist dicht, fokussiert und berührend. Besonders hervorzuheben sind die reduzierten, umso pointierteren Dialoge.
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„Große Freiheit“: Schwules Drama ab heute in den Kinos

Österreichs Beitrag für den Auslandsoscar ab heute zu sehen

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Ab heute ist der preisgekrönte Film “Große Freiheit”, der sich mit der Verfolgung schwuler Männer im Nachkriegsdeutschland beschäftigt, in den deutschen Kinos zu sehen – in Österreich hat der Film morgen seinen Kinostart. Die österreichische Filmwirtschaft schickt den Film von Regisseur Sebastian Meise sogar ums Rennen um den Auslandsoscar

Die Geschichte eines schwulen Lebens im Nachkriegsdeutschland

Der Film „Große Freiheit“, der von der Freibeuter Film produziert wurde, erzählt von Hans, gespielt von Franz Rogowski, der im repressiven Nachkriegsdeutschland wegen seiner – damals strafbaren – Homosexualität immer wieder eingesperrt wird, aber beharrlich auf der Suche nach Freiheit und Liebe bleibt.  

Die einzige feste Beziehung in seinem Leben wird sein langjähriger Zellengenosse Viktor, ein verurteilter Mörder, dargestellt von Georg Friedrich. Eine weitere Hauptrolle spielt der 27-jährige Südtiroler Thomas Prenn, der als Oscar seine erste große Liebe mit Hans erlebt und dafür im Gefängnis landet. 

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„Prix de Jury“ beim Filmfestival in Cannes

Seine Weltpremiere hatte der vom ORF koproduzierte Film unter dem Titel “Un certain Regard” beim 74. Filmfestival in Cannes, wo er mit dem “Prix de Jury” ausgezeichnet wurde.  Auch beim Internationalen Filmfestival von Sarajevo hat der Film den Hauptpreis gewonnen. Nun kommt er auch in die heimischen Kinos. 

“Große Freiheit” wird auch Österreich bei den diesjährigen Auslandsoscars vertreten. Das hat eine Expertenjury im Oktober beschlossen. Der Film erzähle ein gesellschaftlich relevantes Thema, das gleichzeitig ein aktueller und historischer Stoff ist, radikal, so die Jury. Der Film sei dicht, fokussiert und berührend, die Dialoge reduziert und pointiert.  

Eine beklemmende Handlung, hervorragend gespielt

Zeitsprünge über drei Epochen werden dramaturgisch geschickt verknüpft. Getragen werde die “beklemmende Handlung”, die fast ausschließlich im Gefängnis spielt, von Franz Rogowski und Georg Friedrich, “zwei herausragenden Schauspieler-Persönlichkeiten”, so die Jury in ihrer Begründung. Gleichgeschlechtliche Liebe war in Deutschland bis 1969 unter Strafe gestellt. Der vergleichbare Paragraph in Österreich wurde erst 1971 abgeschafft. 

Auf dem Weg zum berühmtesten Goldmann der Welt hat “Große Freiheit” noch drei Hürden zu nehmen: Am 21. Dezember gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Shortlist für die besten internationalen Filme bekannt. Daraus werden die Nominierten ausgewählt, die am 8. Februar 2022 bekanntgegeben werden. Die 94. Academy Awards werden schließlich am 27. März 2022 im Dolby Theatre in Los Angeles verliehen. 

Ein gesellschaftlich relevantes Thema, ein aktueller und zugleich historischer Stoff werden radikal erzählt. Der Film ist dicht, fokussiert und berührend. Besonders hervorzuheben sind die reduzierten, umso pointierteren Dialoge."Große Freiheit": Schwules Drama ab heute in den Kinos
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