Donnerstag, 25. April 2024
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Attacke erfunden: Erneuter Prozess gegen Jussie Smollett hat begonnen

Ein Urteil könnte schon Ende der Woche fallen

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Weil er im Jänner 2019 eine rassistische und schwulenfeindliche Attacke auf sich selbst vorgetäuscht haben soll, muss sich US-Schauspieler Jussie Smollett seit Montag in Chicago vor Gericht verantworten. Er selbst betont seine Unschuld, seine Anwälte sehen den 39-Jährigen als Opfer.

War der schwulenfeindliche und rassistische Überfall auf Smollett nur erfunden?

Der Fall Jussie Smollett hatte mehr Wendungen als ein Hollywood-Drehbuch: Der offen schwule Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle in der Fernsehserie „Empire“ bekannt wurde, berichtete im Jänner von einem Überfall: Er sei nachts auf offener Straße von zwei Maskierten angegriffen sowie schwulenfeindlich und rassistisch beleidigt worden.

Er berichtete, die Angreifer hätten ihm unter anderem einen Strick um den Hals gelegt und geschrien, Chicago sei „MAGA-Land“ – in Anspielung auf den Wahlkampf-Slogan des damaligen US-Präsidenten Donald Trump, „Make America Great Again“. Der Vorfall sorgte für Entsetzen, zahlreiche Kolleg:innen von Jussie Smollett solidarisierten sich mit dem Schauspieler, der sich 2015 als schwul geoutet hatte. 

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Die Polizei glaubt, dass Smollett alles arrangiert hat, um seine Karriere voranzubringen

Doch dann wurde bekannt, dass die Polizei von Chicago Zweifel an dem Vorfall hatte, wie Smollett ihn dargestellt hat. Sie ging davon aus, dass sich der Schauspieler selbst einen Drohbrief geschickt hatte. Anschließend engagierte er zwei Bekannte, darunter sein Fitnesstrainer, um ihn anzugreifen. Der Schauspieler habe „den Schmerz und die Wut über den Rassismus ausgenutzt, um seine Karriere zu befördern“, sagte der Polizeichef von Chicago, Eddie Johnson, damals in einer Pressekonferenz.

Doch im März 2019 ließ die Staatsanwaltschaft von Cook County überraschend die 16 Anklagepunkte gegen Smollett fallen. Der Schauspieler musste lediglich Sozialstunden ableisten und 10.000 Dollar zahlen. Das führte zu heftiger Kritik der Polizei und der Stadt Chicago. Schließlich wurde ein Sonderstaatsanwalt damit beauftragt, sich den Fall noch einmal anzusehen. Im Februar 2020 erhob eine Grand Jury schließlich erneut Anklage gegen Smollett.

Smollett betont weiterhin seine Unschuld

Ihm werden unter anderem Falschaussagen vor der Polizei vorgeworfen. Beim Prozessauftakt machte die Staatsanwaltschaft noch einmal klar, dass der Schauspieler nach ihrer Auffassung den Überfall fingiert habe. Ob Smollett selbst vor Gericht aussagen wird, ist noch unklar. Er selbst hatte immer seine Unschuld beteuert. Sein Verteidiger betonte, dass der Schauspieler tatsächlich Opfer eines Angriffs geworden sei.

Auf jeden Fall als Zeugen aussagen werden die beiden Brüder, die Smollett mit dem Überfall beauftragt haben soll. Ihre Anwältin Gloria Schmidt Rodriguez betonte bereits im Februar 2020, dass ihre Mandanten die Tat bereuten – und das auch öffentlich kundtun wollen.

Ein Urteil könnte bereits am Freitag oder zum Beginn der nächsten Woche feststehen, kündigte Richter James Linn zu Beginn der Geschworenen-Auswahl an. Bei einer Verurteilung drohen Smollett bis zu vier Jahre Haft.

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