Freitag, 29. März 2024
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Überfall vorgetäuscht: Gericht spricht Jussie Smollett schuldig

Nun drohen dem Schauspieler bis zu drei Jahre Haft

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Der Prozess gegen US-Schauspieler Jussie Smollett ist zu Ende: Dem 39-Jährigen wurden Falschaussagen vor der Polizei vorgeworfen – er soll ein Hassverbrechen gegen sich inszeniert haben. Deshalb musste er sich in Chicago vor Gericht verantworten. Die Geschworenen haben Smollett nun in den meisten Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 39-Jährige hatte bis zuletzt seine Unschuld beteuert.

Smollett soll einen Überfall im Jänner 2019 nur vorgetäuscht haben

Die Staatsanwaltschaft warf dem früheren „Empire“-Star vor, einen rassistischen und schwulenfeindlichen Angriff auf ihn vorgetäuscht zu haben: Smollett hatte im Jänner 2019 erklärt, in der Nähe seiner Wohnung von zwei Maskierten angegriffen worden zu sein. Dabei sei ihm eine Flüssigkeit über den Kopf gegossen worden, um seinen Hals hängten sie einen Galgenstrick, währenddessen beleidigten sie ihn rassistisch und homophob – so Smolletts Version.

Doch die Polizei von Chicago kam schon bald zu der Erkenntnis, dass Smollett den Überfall nur vorgetäuscht hatte, um seine Karriere voranzutreiben: Die beiden Männer, die ihn angegriffen haben sollen, seien sein Fitnesstrainer und dessen Bruder gewesen. Er habe ihnen 3.500 Dollar bezahlt, wie später herauskam. Der Grund für den fingierten Angriff: Er sei mit seiner Bezahlung bei „Empire“ unzufrieden gewesen, und wollte die Stimmung im Land für einen Karriereschub ausnutzen.

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Eine außergerichtliche Einigung platzte

Zunächst sah alles nach einer außergerichtlichen Einigung aus: Die Staatsanwaltschaft ließ die 16 Anklagepunkte gegen Smollett überraschend fallen. Er sollte lediglich 10.000 Dollar Strafe zahlen und 15 Sozialstunden leisten. Doch als die Polizei von Chicago von dem Schauspieler 130.000 Dollar für 1.836 angefallene Überstunden der Ermittler zahlen sollte, antwortete der 39-Jährige mit einer Gegenklage. Schließlich wurde ein Sonderstaatsanwalt damit beauftragt, sich den Fall noch einmal anzusehen. Im Februar 2020 erhob eine Grand Jury erneut Anklage gegen Smollett.

Vor Gericht beteuerte Jussie Smollett noch einmal seine Unschuld und sah sich als Opfer. Er habe den Angriff nicht fingiert, betonte er im Zeugenstand. Stattdessen habe die Polizei von Chicago aus rassistischen Motiven gegen ihn ermittelt. Doch die Geschworenen glaubten ihm nicht: Nach zweitägigen Beratungen sprachen sie ihn in fünf der sechs Anklagepunkte schuldig. Über das Strafmaß wird später entschieden. Dem 39-Jährigen drohen drei Jahre Haft und eine Geldstrafe. Über seinen Anwalt hat er angekündigt, Berufung einlegen zu wollen.

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