Freitag, 29. März 2024
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Homophobe Uber-Fahrer? Barbie Breakout klagt an

Auch andere queere Menschen berichten über Probleme mit Uber

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Schwere Vorwürfe gegen den Fahrten-Vermittler Uber kommen von der bekannten Berliner Drag Queen Barbie Breakout: Sie wurde von mehreren Fahrern des Unternehmens, das sich gerne als „queerfreundlich“ darstellt, vernadert. Und mit diesem Problem ist sie nicht die einzige, wie sie erfahren musste.

Angeblich habe sie keinen Mund-Nasen-Schutz getragen, behauptete der Fahrer

Für viele queere Menschen gelten Fahrtdienste wie Uber als sicherer Raum und als Möglichkeit, in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht angepöbelt zu werden. Doch offenbar sind sie auch in den Wagen nicht sicher vor Diskriminierung: „Die Fahrt verlief ganz normal. Ich habe mich nett verabschiedet und bin ausgestiegen. Plötzlich ist dann eine Meldung auf meinem Handy aufgeploppt“, erinnert sich Barbie Breakout, mit bürgerlichem Namen Timo Pfaff, im Gespräch mit der Berliner Boulevardzeitung B.Z.

Der Fahrer habe sich beschwert, weil sie keinen Mund-Nasen-Schutz getragen habe, so die Mitteilung. „Ich fuhr ungeschminkt und habe definitiv eine Maske getragen!“, ärgert sich die Drag Queen. Nachdem ihr das noch drei weitere Male passierte, wurde sie stutzig – offenbar zurecht.

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Mit ihren Problemen war Barbie Breakout nicht alleine

Denn als Barbie Breakout ihren Fall öffentlich machte, erfuhr sie, dass sie nicht die einzige queere Persönlichkeit ist, der das passiert ist. „Ich bin mir sicher, ich wurde vom Fahrer gemeldet, weil ich schwul bin“, vermutet auch Drag-Kollegin Bambi Mercury. Auch Patrick Ehrhardt, Vorstandsmitglied beim Berliner Christopher Street Day e.V. (CSD) erzählt, dass er nach einer Uber-Fahrt angeschwärzt wurde.

„Und auch andere aus Frankfurt und London schilderten ähnliche Probleme, jemand schickte mir sogar einen Artikel über Vorfälle in San Francisco. Das Problem ist also bekannt“, so Barbie Breakout gegenüber dem Mannschaft-Magazin. Uber „sitzt aber die Probleme seiner Fahrgäste mit queer-feindlichen Fahrern einfach aus“, vermutet sie.

Besonders bitter: Barbie Breakout ist von Taxis auf Uber umgestiegen, weil sich das Unternehmen sehr LGBTI-freundlich gibt und die Drag Queen in Berliner Taxis schon schlechte Erfahrungen gemacht hatte. So wollten sie Taxifahrer wegen ihres Aussehens oft nicht mitnehmen, und Öffis seien unsicher. „Wer es sich leisten kann, steigt auf Uber um. Wir wissen, mit wem wir fahren“ – eine trügerische Sicherheit, wie es scheint.

Uber schiebt die Verantwortung an seine Fahrgäste weiter

Uber selbst gibt sich verständnisvoll, bleibt aber unverbindlich. „Wir nehmen das alles sehr ernst und gehen jedem einzelnen Fall gerade nach. Das Team setzt sich zur Klärung direkt mit den Betroffenen in Verbindung“, so Tobias Fröhlich, Sprecher des Fahrten-Vermittlers, zur BZ. Mögliche Konsequenzen könnten Verwarnungen oder der Ausschluss des Fahrers von der Plattform sein, so Fröhlich.

Nachdem die Vorwürfe öffentlich wurden, hat Uber an seine Kunden eine E-Mail verschickt, in der Fahrgäste ermutigt werden, Diskriminierungsfälle zu melden. Das ärgert die Drag Queen: „Danke fürs victim blaming an dieser Stelle! Die Meldungen liegen ihnen ja vor – sie ignorieren sie nur“, sagt sie der Mannschaft.

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