Dienstag, 23. April 2024
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Weiterhin keine flächendeckende Versorgung von LGBTI-Jugendlichen

Vereine und ehrenamtliche Beratungsstellen fühlen sich im Stich gelassen

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Mitte Jänner hat der Gleichbehandlungsausschuss des Nationalrats zum ersten Mal in diesem Jahr getagt. Eines der Themen: Die flächendeckende Versorgung von LGBTI-Jugendlichen. Ein Antrag der Sozialdemokraten zu diesem Thema wurde mit Regierungsmehrheit vertagt. Das sorgt auch in der Community für Unmut.

SPÖ fordert spezialisierte Beratungsstellen, Regierung sieht keinen Bedarf dafür

Im Ausschuss wies die SPÖ-Abgeordnete Eva Maria Holzleitner in ihrem Antrag darauf hin, dass bei queeren Jugendlichen das Risiko von psychischen Erkrankungen bis zum Suizid deutlich erhöht sei. Deshalb solle es in jedem Bundesland spezialisierte Beratungsstellen geben, so die Forderung der Sozialdemokrat:innen.

Für die Regierungskoalition antwortete die Grüne LGBTIQ-Sprecherin Ewa Ernst-Dziedzic. Die Bundesregierung sei bereit, entsprechende Maßnahmen zu unterstützen. Allerdings bezweifelte sie, ob eigene Beratungsstellen notwendig seien. Der Antrag wurde mit der Begründung vertagt, dass unter Umständen die bereits vorhandenen Beratungsstellen ausreichen würden.

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LGBTI-Jugendeinrichtungen fehlt es am Geld

Damit könne sie sogar recht haben, erklärt Sarah Thome, Leitung der Jugendgruppe und des Beratungsteams der HOSI Salzburg: „Das Problem ist hier aber eindeutig, dass Vereine und ehrenamtliche Beratungsstellen im Stich gelassen werden. Uns fehlt es schlicht weg an Sozialarbeiter*innen-Stellen und vor allem an finanziellen Mitteln, damit flächendeckend eine Unterstützung von LGBTIQ* Jugendlichen möglich ist.“

Dass es auch anders geht, zeigt die Stadt Wien: Im rot-pinken Koalitionsvertrag ist die Schaffung eines queeren Jugendzentrums verankert. Bereits im Juni 2021 haben sich SPÖ, Grüne und Neos im Gemeinderat auf eine neue gemeinsame Kinder- und Jugendstrategie geeinigt, die auch die Schaffung eines solchen Jugendzentrums beinhaltet.  Für die anderen Bundesländer sieht es in diesem Punkt trist aus – und das wird wohl auch noch länger so bleiben.

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