Dienstag, 28. November 2023
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16-jährige trans Frau wurde in ihrem Wohnhaus beleidigt und geschlagen

Freund des Nachbarn verpasst der Frau drei Faustschläge ins Gesicht

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In Berlin-Kreuzberg ist am Montagabend eine 16-jährige trans Frau wegen ihrer Geschlechtsidentität beschimpft und angegriffen worden. Das meldet die Polizei der deutschen Hauptstadt. Der Angreifer, ebenfalls ein Heranwachsender, ist bis jetzt nicht bekannt.

Wegen ihres „äußerlichen Erscheinungsbildes“ hat sie ein Freund des Nachbars angepöbelt

Der Vorfall ereignete sich gegen 21.20 Uhr im Flur eines Mehrfamilienhauses in der Admiralstraße. Zeug:innen zufolge wurde die junge Frau vom Begleiter eines Nachbarn, den sie kannte, wegen „ihres äußerlichen Erscheinungsbildes“ – so die Polizei – beleidigt.

Die 16-Jährige ignorierte die Bemerkung – doch das dürfte den Tatverdächtigen noch wütender gemacht haben. Er stellte ihr hinterrücks ein Bein und schlug ihr anschließend mit der Faust drei Mal ins Gesicht. 

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Eine Nachbarin schlug den Angreifer mit ihren Schreien in die Flucht

Als eine weitere Nachbarin auf den Angriff aufmerksam geworden war, schlug sie den Angreifer mit lautem Schreien in die Flucht. Trotz Schmerzen verzichtete die junge Frau auf eine ärztliche Behandlung. Sie erstattete Strafanzeige wegen Körperverletzung. Die Ermittlungen dazu dauern an.

Die Berliner Polizei macht Angriffe auf sexuelle Minderheiten gezielt öffentlich. Dadurch werden sie auch zum Thema – wie etwa zwei Angriffe, die sich letzten September ereignet hatten: Damals hatte ein Unbekannter eine 42-jährige trans Frau am Waterloo-Ufer zunächst verprügelt und dann versucht zu würgen.

Immer wieder werden trans Menschen zur Zielscheibe

Wenige Stunden später attackierte im Stadtteil Prenzlauer Berg eine Männergruppe eine 55-jährige Person in Frauenkleidern, bespuckten sie, übergossen sie mit Bier und bespuckten sie mit Reizgas. In beiden Fällen ging die Polizei von einem transphoben Hintergrund der Tat aus, in beiden Fällen konnten die unbekannten Täter entkommen.

Opfer von Hasskriminalität können in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LSBTI.  Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden.