Donnerstag, 18. April 2024
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Iran: Zwei Männer wegen Homosexualität hingerichtet

Wegen "Unzucht" wurden die beiden Männer gehängt

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Der Iran soll am Sonntag zwei Männer wegen homosexueller „Unzucht“ hingerichtet haben. Das berichtet die Human Rights Activists News Agency (HRANA). Dessen Informationen zufolge wurden der 33-jährige Mehrdad Karimpour und Farid Mohammadi am Sonntag im Zentralgefängnis von Maragha im Nordwesten der Islamischen Republik gehängt. Eine unabhängige Bestätigung der Hinrichtung gibt es bis jetzt nicht.

Sie sollen schon seit sechs Jahren im Todestrakt sitzen

„Die zwei Iraner wurden hingerichtet, nachdem sie wegen Homosexualität angeklagt und für schuldig befunden worden waren“, so HRANA in einem Tweet. Die beiden Männer sollen bereits vor etwa sechs Jahren festgenommen worden sein, ihre Anklage habe auf „erzwungenen Geschlechtsverkehr zwischen zwei Männern“ gelautet. Seit ihrer Verurteilung sollen sie im Todestrakt des Gefängnisses sitzen. Die staatlich kontrollierten Medien des Irans sollen über den Fall nicht berichtet haben.

Nach Informationen von HRANA sollen erst im Juni 2021 zwei weitere schwule Männer im Gefängnis von Maragha hingerichtet worden sein. Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen zufolge sollen im Iran seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979 zwischen 4.000 und 6.000 Menschen nur wegen ihrer sexuellen Orientierung hingerichtet worden sein.

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Genaue Angaben über die Todesurteile gibt es nicht

Eine genaue Einschätzung ist schwierig, da die Gerichte in ihren Urteilen oft unehelichen, gleichgeschlechtlichen oder gewaltsamen Sex vermischen. Seit dem Amtsantritt von Präsident Ebrahim Raisi am 3. August 2021 dürfte sich die Menschenrechtsbilanz jedoch weiter verschlechtert haben.

Nach Ansicht des iranischen Staates gilt Homosexualität als „unislamisches Verhalten, das der göttlichen Ordnung zuwiderläuft“. Deshalb werden gleichgeschlechtliche Handlungen in dem Gottesstaat als „Grenzvergehen“ eingestuft. Die Palette der Strafen für solche „Grenzvergehen“ reicht von Auspeitschungen bis zum Tod durch Hinrichtung.

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