Donnerstag, 25. April 2024
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Corona-Alarm: Chinesische Behörden bedrohen Kim Meylemans Olympia-Traum

Sportlerin wurde nach ihrer Infektion an einen unbekannten Ort gebracht

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Eigentlich wollte sich die belgische Skeleton-Fahrerin Kim Meylemans gemeinsam mit ihrer Freundin, der brailianischen Skeleton-Fahrerin Nicole Silveiragemeinsam im Eiskanal messen – doch stattdessen durchlebte Meylemans einen Alptraum: Weil ein Corona-Test der Belgierin positiv war, wurde sie von den chinesischen Behörden an einen unbekannten Ort gebracht.

Nach einem positiven Corona-Test wurde sie an einen unbekannten Ort gebracht

Die dramatische Geschichte von Meylemans beginnt bei ihrer Ankunft in Peking: Ein positiver Corona-Test führt dazu, dass sie drei Tage in Isolation muss. Dieser Aufenthalt hätte am Mittwoch geendet, nachdem mehrere Tests negativ waren. Doch der Krankenwagen, von dem die Belgierin dachte, dass er sie ins Olympische Dorf bringt, fuhr daran vorbei.

Stattdessen wurde die 25-Jährige an einem Ort in der Nähe untergebracht, von dem sie nicht wusste, wo genau er war, und was die chinesischen Behörden nun mit ihr machen würden. Kim Meylemans geriet in Panik und alarmierte ihre Fans über Instagram. „Wir wissen nicht, ob ich überhaupt jemals ins (Olympische) Dorf zurückkehren darf. Und offensichtlich ist das sehr hart für mich“, sagte sie, während sie mit den Tränen kämpfte.

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Nach ihrem öffentlichen Aufschrei wurde sie doch ins Olympische Dorf gebracht

Kurz darauf wurde sie von den chinesischen Behörden schließlich doch ins Olympische Dorf gebracht. „Ich bin jetzt in einem Flügel, der nur für die Isolation da ist, aber ich bin zumindest wieder im Dorf“, so die Belgierin am Donnerstag:  „Ich fühle mich sicher und kann hier etwa besser trainieren“, erklärt sie Skeleton-Sportlerin.

Sie gilt nun als „enger Kontakt“ Das heißt, sie kann trainieren und an Wettkämpfen teilnehmen, muss aber getrennt von den anderen Sportler:innen wohnen, essen und zu den Sportstätten reisen. Sie muss jetzt noch eine Woche zweimal täglich negativ getestet werden, um den Isolationsflügel im Olympischen Dorf verlassen und ihre Freundin wieder in die Arme schließen zu können.

Die Chancen stehen gut, dass sie jetzt doch mit ihrer Freundin um Olympia-Medaillen kämpfen kann

„Unser Hauptziel war es, Kim so schnell wie möglich ins Olympische Dorf in Yanqing zu bringen“, so Olav Spahl, Leiter der belgischen Olympia-Delegation. „Wir freuen uns daher sehr, dass das nun gelungen ist. Wir verstehen, dass die Covid-Maßnahmen notwendig sind, um die Sicherheit und Gesundheit der Teilnehmer an den Spielen zu gewährleisten, aber wir glauben, dass der Athlet immer im Mittelpunkt eines solchen Ansatzes stehen sollte.“

Damit dürfte zumindest Meylemans Geschichte ein Happy End haben. Es wird erwartet, dass sie am 12. Februar gemeinsam mit ihrer Freundin Nicole Silveiraum Skeleton-Medaillen kämpfen kann. Die Belgierin hat gute Chancen darauf – wenn sie der Stress rund um ihre Isolation nicht zurückwirft.

Die Stellungnahme des IOC wirkt nicht sehr glaubhaft

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sagte in einer Stellungnahme, der kurze Aufenthalt in einer zweiten Isolationseinrichtung sei ein Logistikproblem gewesen: Im Olympischen Dorf sei vorübergehend kein Platz für sie gewesen. Doch das glaubt der Rob Koehler, Leiter der Sportler:innen-Vertreter Global Athlete, nur bedingt. Er glaubt, dass Melemans ihr Social-Media-Aufschrei geholfen habe.

Meylemans ist ein Opfer der chinesischen Null-Covid-Politik. Jede:r Corona-Positive wird sofort isoliert – auf unbestimmte Zeit. Viele Sportler fragen sich mittlerweile, ob es dieses Risiko wert ist, zu den Olympischen Winterspielen nach Peking zu kommen. „Es ist so verwirrend“, sagt etwa US-Bobfahrerin Kailli Humphries der Nachrichtenagentur AP über die Ungewissheit, die ein positiver Test nach sich ziehen kann: „Es ist sehr frustrierend. Es ist gruselig.“

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