Freitag, 19. April 2024
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George Pell rügt deutsche Katholiken als zu LGBTI-freundlich

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Im Jahr 2020 wurde der australische Kardinal George Pell nach einem Jahr Haft vom Vorwurf freigesprochen, sich an minderjährigen Burschen vergangen zu haben. Nun kritisiert er den ranghöchsten deutschen Kardinal und den obersten Katholiken Luxemburgs wegen deren LGBTI-freundlicher Haltung scharf.

Pell empört sich über LGBTI-freundliche Tendenzen in Deutschland und Luxemburg

Pell, der vor seinem tiefen Fall als Finanzchef die Nummer drei im Vatikan war, forderte im konservativ-katholischen deutschen Fernsehsender K-TV den Vatikan auf, gegen den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sowie den luxemburgischen Erzbischof Jean-Claude Hollerich einzuschreiten – weil sie zu LGBTI-freundlich seien.

So hatte sich Bätzing im Streit um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare gegen den Vatikan gestellt. Auch ist er für eine Änderung des katholischen Arbeitsrechts, das es derzeit ermöglicht, Angehörige sexueller Minderheiten wegen ihrer sexuellen Orientierung zu entlassen.

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Pell fordert die Glaubenskongregation auf zu handeln

Diese Äußerungen würden nicht der katholischen Lehre entsprechen, ist der 80-jährige Kurienkardinal überzeugt. Die Glaubenskongregation, deren Aufgabe es ist, „Irrlehren zu bekämpfen, müsse über die beiden hochrangigen Geistlichen ein „Urteil“ sprechen, fordert Pell. 

Hollerich solle die Glaubenskongregation wegen dessen „pauschaler und ausdrücklichen Ablehnung der Lehre der katholischen Kirche zur Sexualethik“ verfolgen. Für die beiden hochrangigen Geistlichen sei eine „klare römische Rüge nach einem ordnungsgemäßen Verfahren“, fordert Pell.

„Katholische Einheit“ wichtiger als die Sorgen der Gläubigen?

Die Kirche dürfe nicht „den wechselnden Diktaten der zeitgenössischen säkularen Kultur folgen“, so Pell in dem Interview mit dem konservativen Sender weiter. Stattdessen müsse sie an den zehn Geboten festhalten und dürfe keine „deutsche Version“ dieser Gebote erlauben. Die katholische Einheit erfordere „Einigkeit über die wichtigsten Elemente in der Hierarchie der Wahrheiten.“

„Die katholische Kirche ist keine lose Föderation, in der verschiedene nationale Synoden oder Versammlungen und prominente Führungspersönlichkeiten wesentliche Elemente der apostolischen Tradition ablehnen können“, gibt sich Pell dogmatisch.

Es ist nicht das erste Mal, dass Pell gegen sexuelle Minderheiten hetzt. So behauptete er unter anderem, dass homosexuelle Aktivitäten „eine größere Gesundheitsgefahr als Rauchen“ seien. Im Jahr 2002 weigerte er sich, schwulen und lesbischen Christen, die mit Regenbogenschleifen zum Gottesdienst gegangen waren, die Kommunion zu erteilen.

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