Das Verhältnis des Facebook-Mutterkonzerns Meta zur LGBTI-Community ist kompliziert. Nach außen gibt man sich als großer Unterstützer, doch bei queeren Inhalten setzen Facebook und Instagram schnell die Zensurschere an. Das musste nun auch der bekannte ORF-III-Moderator Peter Fässlacher am eigenen Leib erfahren.
Ein „Missverständnis“ durch den Facebook-Algorithmus?
Denn der gebürtige Kärntner stellt heute sein Buch „Die schwule Seele“ vor – ein Ratgeber, wie man als schwuler Mann ein selbstbewusstes Leben führen kann. Am Samstag stellte Fässlacher deshalb sein Buch auf seine Facebook-Seite. Das Posting zeigt den Moderator, wie er sein neues Buch – ein neutraler schwarzer Einband mit weißer Schrift – zeigt.
Doch keine 24 Stunden später war der Eintrag gelöscht, und der ORF-Star bekam eine Mitteilung, dass der Eintrag „nicht dem Gemeinschaftsstandard“ entspreche und er deshalb gesperrt werde. Wie er dem Mannschaft-Magazin erklärte, sei die Sperre trotzdem ein „Missverständnis“, er habe dagegen Widerspruch eingelegt.
Auf Instagram ist der Beitrag noch abrufbar
Im Interview mit der Kronen Zeitung versucht Fässlacher, die Entscheidung nachzuvollziehen. Er gehe davon aus, „dass einfach das Wort ,schwul‘ per automatischem Algorithmus-Leser als Schimpfwort eingestuft wurde“ – genauso wie Nazi-Parolen oder antisemitische Parolen ebenfalls automatisch gesperrt würden. Allerdings geht Facebook-Mutter Meta dabei offenbar nicht einheitlich vor – der gleiche Eintrag auf Instagram ist nach wie vor abrufbar.
Und so findet die Promotion für „Die schwule Seele“ wohl ohne Werbung auf Facebook statt. In seinem Buch beschreibt Fässlacher „die Dynamik der schwulen Seele“ – vom Gefühl der Minderwertigkeit über die Angst vor der Zurückweisung. Und er zeigt auf, welche Mechanismen es verhindern, ein angstfreies Leben zu führen.