Freitag, 29. März 2024
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Buntes Grätzelfest bei Einweihung des Helga-Pankratz-Platzes

Pionierleistung der feministischen LGBTIQ-Aktivistin wurde im öffentlichen Raum gewürdigt

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Am vergangenen Freitag wurde in Wien-Margareten, dem fünften Gemeindebezirk, ein Platz nach Helga Pankratz, der viel zu früh verstorbenen Pionierin der österreichischen LGBTI-Bewegung, benannt. Dafür gab es ein stimmungsvolles Regenbogen-Grätzelfest, bei dem sich auch die Stadtpolitik ein Stelldichein gab.

Kulturstadträtin und Bezirksvorsteherin erinnerten an Helga Pankratz

Bereits im letzten Jahr hat Kulturausschuss des Wiener Gemeinderates beschlossen, den Platz an der Ecke Strobachgasse/Schönbrunner Straße nach Pankratz zu benennen. Nach der Neugestaltung des Platzes war es soweit. Die Umbenennung wurde mit einem kleinen Fest zu Ehren der Aktivistin gefeiert. 

Mit dabei waren unter anderem die Wiener Kulturstadträtin Veronika Kaup-Hasler, die Margaretner Bezirksvorsteherin Silvia Janković, Pankratz‘ Lebensgefährtin Doris Hauberger sowie ihre langjährige Freundin Brigitte Menne. In ihren Reden gaben sie spannende und berührende Einblicke in das Leben und Werk von Helga Pankratz.

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„Kämpferisch, aber feinfühlig, kritisch, aber mit Herz und Humor“

„Kämpferisch, aber feinfühlig, kritisch, aber mit Herz und Humor hat sich die Aktivistin, Autorin und Feministin Helga Pankratz für die Rechte homosexueller Menschen und die Egalität der Geschlechter engagiert. Dass nach ihr nun ein Platz im 5. Bezirk benannt ist, passt zu Helga Pankratz‘ Wunsch nach mehr öffentlicher und gesellschaftlicher Sichtbarkeit lesbischer Frauen“, sagte Stadträtin Kaup-Hasler.

Nach den Reden waren Mitglieder der LGBTI-Community als „Living Books“ verfügbar. Sie haben Pankratz teilweise noch persönlich gekannt, beantworteten Fragen und erzählten Anekdoten über die zu früh verstorbene Aktivistin.

Das Regenbogen-Grätzelfest war ein voller Erfolg

Organisiert hatte das Fest die HOSI Wien, bei der Pankratz lange aktiv war, zusammen mit dem Regenbogenfamilienzentrum FAmOs, der Geflüchteteninitiative Queer Base und der Aids Hilfe Wien. DJane Nica sorgte für musikalische Stimmung und die Kisss Bar [icon name=“square-arrow-up-right“ prefix=“far“] aus dem benachbarten Mariahilf kümmerte sich ums leibliche Wohl. Danach ging es ins Gugg [icon name=“square-arrow-up-right“ prefix=“far“], das Vereinslokal der HOSI Wien.

„Es war eine ganz besondere Veranstaltung voller Fröhlichkeit, bei der die Errungenschaften der Queer-Community gefeiert wurden. Sichtbarkeit ist sehr wichtig und deshalb bin ich überaus stolz darauf, mit dieser Benennung die Pionierleistung der feministischen LGBTIQ-Aktivistin Helga Pankratz zu würdigen“, freute sich Janković.

In der Community bleibt Pankratz unvergessen

Helga Pankratz starb im Jänner 2014 im Alter von 54 Jahren an Lungenkrebs. Sie gilt als Pionierin der LGBTI-Bewegung in Österreich. Pankratz war auch Obfrau der HOSI Wien und gründete dort auch gemeinsam mit ihrer Partnerin Doris Hauberger die Lesbengruppe. Die Vernetzung der Community und die Förderung von LGBTI-Sportvereinen waren ihr ebenfalls ein Anliegen. 

Außerdem war Pankratz 1983 an der Gründung der schwul-lesbischen Jugendgruppe sowie Anfang der 2000er am Start des Schulbesuchsprojekts „peerconnexion“ maßgeblich beteiligt. im Jahr 2000 erhielt sie den G.A.L.A. Award der HOSI Linz für besondere Verdienste um die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen in Österreich.

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