Donnerstag, 28. März 2024
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HIV-Test im Parlament als Zeichen im Kampf gegen Vorurteile

Ein Beitrag zur Sensibilisierung quer über Parteigrenzen hinweg

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Das österreichische Parlament engagiert sich weiter für mehr Respekt im Umgang mit HIV: Auf Einladung der parlamentarischen Gruppe für sexuelle und reproduktive Gesundheit hatten heute alle Mitarbeiter:innen des Hohen Hauses die Möglichkeit, einen HIV-Test zu machen.

Zehn Prozent der HIV-Positiven in Österreich wissen nichts von ihrer Infektion

Ziel der Initiative quer über Parteigrenzen hinweg war es, einen Beitrag zur Sensibilisierung zu leisten und gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung im Umgang mit HIV zu kämpfen. Partnerin dieser Aktion war die Aids Hilfe Wien.

Denn den Zahlen der Österreichischen Aids-Gesellschaft zufolge sind in Österreich rund 9.000 Menschen HIV-positiv – rund jede:r Zehnte weiß aber nichts von der Infektion. Dabei ist eine rasche Diagnose wichtig – richtig behandelt können die Betroffenen das Virus dann nicht weitergeben.

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Je früher die Infektion erkannt wird, umso besser ist die Lebensqualität

Auch Henrike Brandstötter, Frauensprecherin der Neos, betont, wie wichtig es ist, eine mögliche HIV-Infektion so früh wie möglich zu erkennen, „um ein verhältnismäßig gesundes Leben zu ermöglichen und den Ausbruch des AIDS-Vollbildes zu verhindern“. Deshalb müsse ein klarer Fokus auf der Aufklärung liegen, betont sie.

„Meinen HIV-Status zu kennen, heißt, gegebenenfalls für mich selbst und andere Vorsorge treffen und Verantwortung tragen zu können“, erklärt auch Petra Bayr, Abgeordnete der SPÖ und Sprecherin für globale Entwicklung. Denn Testen sei ein einfacher Schritt, um das Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen, Aids bis 2030 zu besiegen.

„Bekämpfen wir gemeinsam das Virus und auch die Stigmatisierung“

Für Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin für LGBTIQ der Grünen, ist klar: „Bekämpfen wir gemeinsam das Virus und auch die Stigmatisierung, Abwertung und Ausgrenzung, die HIV-positive Menschen immer noch erfahren. Erleichtern wir denen, die ihn brauchen, den Zugang zu medikamentösen Schutzmaßnahmen wie PrEP und PEP. Brechen wir das Tabu, um Aufklärung zu ermöglichen.“

Dass HIV keine sexuelle Orientierung und kein Geschlecht kennt, jeder betroffen sein kann und die größte Gefahr mangelndes Bewusstsein ist, ruft ÖVP-Abgeordneter und Sprecher für Student:innen und Schüler:innen Nico Marchetti in Erinnerung. Deswegen müssen Aufklärung und Enttabuisierung ein unumstrittenes und überparteiliches Anliegen für jeden sein.

Die Österreichische Parlamentarische Gruppe für Sexuelle und Reproduktive Gesundheit und Rechte wurde im Jahr 2000 gegründet und besteht derzeit aus 20 Nationalratsabgeordneten, einem Mitglied des Bundesrates und zwei EU-Parlamentarierinnen. Die überparteiliche Vereinigung engagiert sich für die Verbesserung der reproduktiven und sexuellen Gesundheit und Rechte im nationalen und internationalen Kontext.

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