Donnerstag, 28. März 2024
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Katholische Kirche in Belgien will gleichgeschlechtliche Paare segnen

Doch die Zeremonie darf nicht an eine heterosexuelle Eheschließung erinnern

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Die römisch-katholischen Bischöfe des belgischen Landesteils Flandern wollen auf schwule und lesbische Paare zugehen und diese Partnerschaften segnen – allerdings mit deutlicher Distanz zu einer heterosexuellen Eheschließung.

Ohne Zustimmung des Vatikans geht die Kirche auf Lesben und Schwule zu

Trotzdem nehmen die Bischöfe unter der Führung des Brüsseler Kardinals Jozef De Kesel damit eine Vorreiterrolle ein. Denn die Glaubenskongregation des Vatikans hatte im März 2021 die Segnung gleichgeschlechtlicher Beziehungen verboten, da sie sündig seien.

Am Dienstag haben die Bischöfe ein Schreiben mit dem Titel „Für eine einladende Kirche, die niemanden ausschließt“ veröffentlicht. Dieses sei dem Vatikan nicht vorab zur Prüfung vorgelegt worden, berichtete die Zeitung Nederlands Dagblad.

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Die Segnungsfeier darf nicht an eine Eheschließung erinnern

In diesem Schreiben ist auch ein Vorschlag für eine kirchliche Segnungsfeier für homosexuelle Paare unter dem Titel „Gebet für Liebe und Treue“ enthalten. Es sieht neben Gebeten und einer Bibellesung einen Moment der „Verpflichtung der beiden Beteiligten“ vor, in dem sie „gemeinsam vor Gott zum Ausdruck bringen, wie sie sich füreinander einsetzen“.

Die Bischöfe betonen allerdings mit Blick auf die heterosexuelle Eheschließung, dass „der Unterschied zu dem, was die Kirche unter einem Sakrament versteht, deutlich bleiben“ müsse. Trotzdem hoffen sie, Lesben und Schwulen mit den neuen liturgischen Vorgaben entgegenzukommen.

Eine LGBTI-Kontaktperson in jeder Diözese

Ziel müsse es sein, „die Seelsorge und Beratung für homosexuelle Menschen strukturell zu verankern“. Zusätzlich soll es auch eine zentrale Kontaktstelle zu Homosexualität und Glaube geben, und eine Kontaktperson in jeder Diözese, so die Pläne der flämischen Bischöfe.

Die Geistlichen sehen ihren Vorstoß durch den Willen von Papst Franziskus gedeckt, der Situation homosexueller Menschen konkrete Aufmerksamkeit zu schenken. Das habe er etwa 2016 in „Amoris laetitia“, seinem Schreiben zu Ehe und Familie, zum Ausdruck gebracht, so die Bischöfe.

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