Donnerstag, 28. März 2024
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Deutscher Handball-Profi Lucas Krzikalla outet sich öffentlich

Der erste offen schwule Mannschaftssportler in den vier deutschen Männer-Profiligen

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In Deutschland hat der Handballprofi Lucas Krzikalla zum ersten Mal seine Homosexualität öffentlich gemacht. Damit ist er nun der erste aktive männliche Mannschaftssportler in den vier deutschen Profiligen, der sich als schwul geoutet hat. Mit seiner Entscheidung will er seinen Beitrag an der Veränderung der Sportwelt leisten.

„Die Sexualität muss einfach egal sein“

„Die Sexualität, wer wie leben will, muss einfach egal sein – in jedem Beruf. Und damit sich endlich etwas ändert, müssen wir Profisportler jetzt auch selbst etwas unternehmen. Die Veränderung muss auch von innen kommen, aus dem Sport selbst“, so der 28-Jährige, der für den SC DHfK Leipzig spielt, in einem Interview mit der Welt am Sonntag

„Für mich war das der richtige Schritt, ich fühle mich damit sehr, sehr wohl. Vielleicht wird es auch den ein oder anderen ermutigen, damit offener umzugehen“, fügt er in der MDR-Dokumentation „Aus der Deckung“ hinzu.

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Krzikalla will mit seinem Coming Out für Veränderung sorgen

Dass er nun mit der Presse über seine sexuelle Orientierung spricht, sieht er als seinen Beitrag für diese Veränderung, der am Ende eines langen Weges steht. Denn Familie, Freunde, Mannschaftskameraden, Sponsoren und sein Verein wissen seit einiger Zeit Bescheid.

Lucas Krzikalla ist mit seiner sexuellen Orientierung im Reinen: „Heute kann ich es hier ganz klar sagen: Ich bin schwul, ich habe einen Freund, den ich liebe, und ich bin sehr glücklich darüber“, so der Profi-Handballer. Auf Instagram versteckt er sich nicht, zeigt seinen Partner Chris, mit dem er diese Entscheidung gemeinsam getroffen hat. Und er weiß: „Idioten, die dumme Sprüche machen, wird es immer geben.“

Unterstützung vom Verein und den Mitspielern

Jede Menge Unterstützung bekommt der 28-Jährige vom SC DHfK Leipzig – jenem Verein, bei dem er seit mehr als zehn Jahren spielt, der ihn in die Handball-Bundesliga gebracht hat und der ihn auch als Spieler aufgebaut hat. 

„Ich habe zu ihm gesagt, dass sein Partner immer unser Gast ist und dass er ihn ganz normal auf die Gästeliste der Partner mit draufschreiben kann. (…) Das war am Ende ein sehr emotionaler und befreiender Moment, da hatten wir auch beide ein Tränchen im Auge“, erinnert sich Karsten Günther, Teammanager des SC DHfK Leipzig.

„Ich hoffe, dass viele Leute dem Beispiel folgen“

Und zum öffentlichen Coming Out seines Spielmachers, der in fast 200 Bundesliga-Spielen gut 500 Tore geschossen hat, fügt er hinzu: „Ich hoffe, dass dieser Schritt dazu beiträgt, dass man sich in Zukunft darüber gar keine Gedanken mehr machen muss, und dass viele Leute dem Beispiel folgen.“

Auch der Deutsche Handball-Bund (DHB) steht hinter Krzikalla. DHB-Präsident Andreas Michelmann freue die Nachricht „für den Menschen Lucas Krzikalla und sein gesamtes Umfeld. Sein Outing zeugt im besten Sinne des Wortes von einem gesunden Selbstbewusstsein“, so der Verbandschef gegenüber der Sport-Presseagentur SID.

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