Donnerstag, 18. April 2024
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120.000 Menschen bei der 20. Pride-Parade in Taiwan

Ein deutliches und sichtbares Zeichen der LGBTI-Community in diesem Teil Asiens

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Es ist die größte LGBTI-Veranstaltung in Asien: Am Samstag sind in Taipeh rund 120.000 Menschen trotz Regens stolz mit ihren Regenbogenfahnen und Protestbannern durch die Straßen der Hauptstadt Taiwans gezogen. Es war die 20. Pride Parade – und damit auch ein deutliches Zeichen, wie sich die Community in dem Inselstaat verändert hat.

Die Entwicklung der Parade zeigt die Entwicklung der Gesellschaft

Denn bei der ersten Pride im Jahr 2003 fanden sich gerade einmal 700 Menschen in einem Park ein. Die meisten von ihnen versteckten ihr Gesicht hinter einer Maske, weil sie Angst hatten, erkannt zu werden. Seitdem ist die Veranstaltung stetig gewachsen – mit Ausnahme der Jahre der Corona-Pandemie.

So musste die Veranstaltung 2020 aufgrund der Pandemie-Beschränkungen in kleinerem Rahmen abgehalten werden, letztes Jahr wurde sie vollständig ins Internet verlegt. So ist die Parade dieses Jahr auch ein Schritt in Richtung Normalität: Taiwan hat die Quarantänepflicht für Einreisende aus dem Ausland erst am 13. Oktober vollständig aufgehoben.

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Als erstes Land in Asien öffnete Taiwan die Ehe

Auch rechtlich und gesellschaftlich hat sich seit der ersten Pride in Taipeh viel verändert. Heute gilt Taiwan als Vorreiter, wenn es um LGBTI-Rechte in Asien geht. Die Ehe wurde 2019 für Einheimische geöffnet – als erstes Land in Asien. Etwas, das vor 20 Jahren kaum vorstellbar gewesen wäre, wie auch die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen auf Facebook schrieb.

Mit den rechtlichen Veränderungen geht auch gesellschaftliche Toleranz einher. So Chen, ein 18 Jahre alter Student, bei der Pride über seine Schulzeit: „Wir wurden nicht diskriminiert“, und fügt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP hinzu: „Wir mussten uns keine großen Sorgen machen. Wir konnten einfach wir selbst sein.“

Doch das ist auch ein Generationenthema. Denn der 35 Jahre alte Tommy Huang berichtet, dass ihn die Eltern seines Partners noch nicht voll akzeptiert hätten. „Ich wünsche mir wirklich, dass sie uns eines Tages so akzeptieren, wie wir sind“, sagt er.

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