Donnerstag, 25. April 2024
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Schwulsein als „geistiger Schaden“: WM-Botschafter fühlt sich missverstanden

"Kultur und Religion ändern sich nicht für die Weltmeisterschaft"

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Für internationale Empörung sorgten die Aussagen des katarischen WM-Botschafters Khalid Salman, Schwulsein sei ein “geistiger Schaden”. Nun bemüht er sich um Schadensbegrenzung: Die Aussage, die er gegenüber der ZDF-Dokumentation “Geheimsache Katar” getätigt hat, sei “aus dem Zusammenhang gerissen”, schreibt er nun auf Twitter. 

FIFA und Organisationskomitee schweigen zu den Aussagen ihres WM-Botschafters

Er schrieb auch, dass “jeder” in Katar willkommen sei – “aber unsere Kultur und Religion ändern sich nicht für die Weltmeisterschaft”, so der 60 Jahre alte Ex-Fußballer. Wie die Aussage konkret aus dem Zusammenhang gerissen sein soll, sagt er nicht. In der ZDF-Dokumentation ist die Aussage Teil eines ausführlichen Gesprächs – das nach der Aussage sofort durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen wurde.

Salman ist einer von zehn “lokalen” WM-Botschaftern. Der Fußball-Weltverband FIFA und das Organisationskomitee der Fußball-WM haben seine Aussagen noch nicht kommentiert. 

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Unterdessen äußerte sich auch das deutsche Außenministerium zu den umstrittenen Aussagen Salmans. Es handle sich dabei “um einen unglaublich homophoben Ausfall”, so Außenamts-Sprecherin Andrea Sasse am Mittwoch. Die Aussagen widersprächen auch dem “was unsere Ansprechpartner in der katarischen Regierung uns zugesagt haben”.

Die deutsche Bundesregierung betont: LGBTI-Fans sind in Katar sicher

So soll der Premierminister von Katar, Scheich Chalid bin Chalifa Al-Thani, der deutschen Innenministerin Nancy Faeser von der SPD letzte Woche bei einem Besuch in Katar während des Gesprächs eine “Sicherheitsgarantie” für LGBTI-Fußballfans gegeben haben. Öffentlich wiederholte er diese Garantie allerdings nicht.  

Faeser war daraufhin in die Kritik geraten, weil sie nach der Reise nach Katar sagte, sie könne Lesben und Schwulen „guten Gewissens“ eine Reise zur Fußball-WM nach Katar empfehlen. “Alle Menschen, egal woher sie kommen, wen sie lieben und woran sie glauben, müssen bei der WM sicher sein: Jeder Fan muss sich frei und ohne Angst bewegen können”, erklärte sie bei ihrer Abreise. 

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