Samstag, 20. April 2024
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19-Jährige lesbenfeindlich beleidigt – Helfer verletzt

Vorfall vor Berliner Disco beschäftigt die Polizei

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Wieder hat es in Berlin einen homophoben Vorfall gegeben: In der Nacht auf Samstag wurde im Neuköllner Ortsteil Rudow eine 19-Jährige lesbenfeindlich beleidigt. Ein 22-Jähriger, der ihr helfen wollte, wurde bei dem Angriff am Kopf verletzt. Das meldet die Berliner Polizei.

Vor einer Disco wurde die Frau lesbenfeindlich angepöbelt

Bisherigen Erkenntnissen zufolge hielten sich die Frau und ihre 22 Jahre alte Partnerin vor einer Diskothek in der Neuköllner Straße auf, als sich ein Streit zwischen der 19-Jährigen und einem ihr unbekannten 18 Jahre alten Mann entwickelte.

Im Laufe dieses Streites soll der 18-Jährige die Frau lesbenfeindlich beleidigt haben. Ein 22-Jähriger wollte den Streit schlichten. Er wurde dabei allerdings von dem jungen Mann zu Boden geworfen und verletzte sich am Kopf. Die Wunde wurde später durch Rettungskräfte ambulant versorgt.

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Der mutmaßliche Angreife erstellte später selbst Anzeige gegen den Helfer

Die Polizei nahm die Personalien des 18-Jährigen auf und entließ ihn dann – bis er gegen 6.00 Uhr früh auf der Wache des Polizeiabschnittes 48 erschien: Er erstattete gegen den 22-Jährigen Anzeige wegen Körperverletzung – zu dieser sei es während der nächtlichen Auseinandersetzung gekommen, so der junge Mann.

Die weiteren Ermittlungen dauern an. Wie bei allen mutmaßlichen Hassverbrechen wurden sie vom Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamtes Berlin übernommen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Für Hassverbrechen gegen LGBTI gibt es eigene Ansprechpartner:innen

Opfer von Hasskriminalität können in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin  online eine Anzeige aufgeben. Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LSBTI . Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. 

Erst vor wenigen Tagen war in Berlin der zweite Monitoringbericht zu queerfeindlicher Gewalt vorgestellt worden. Dessen Ergebnis: Die Gewalt gegen Angehörige sexueller Minderheiten hat in der deutschen Hauptstadt einen neuen Höchststand erreicht. Fast zehn Prozent der registrierten Hassverbrechen sind dabei gefährliche Körperverletzungen. Die Täter: sind meistens männlich, oft jung und bereits polizeibekannt.

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