Die britische Modedesignerin Dame Vivienne Westwood, die „Queen des Punks“, ist heute Donnerstag, im Alter von 81 Jahren gestorben. Das berichtet die BBC unter Berufung auf den Twitter-Account ihres Modehauses.
Sie starb friedlich und umgeben von ihrer Familie
Dort hieß es, sie sei „friedlich und umgeben“ von ihrer Familie in Clapham im Süden Londons gestorben. Ihr Ehemann und Kreativ-Partner, der Tiroler Designer Andreas Kronthaler, sagte, er werde „mit Vivienne in meinem Herzen weitermachen“. Er fügte hinzu: „Wir haben bis zum Ende zusammengearbeitet, und sie hat mir viele Dinge gegeben, mit denen ich weitermache.“
Westwood soll schon seit längerer Zeit krank gewesen sein, ihr Leiden aber nicht öffentlich gemacht haben.
Die „Queen of Punk“ war seit den 1970er Jahren eine Fixgröße der Modewelt
Vivienne Westwood, die eigentlich Lehrerin war, hat sich seit den 1970er Jahren einen Namen mit ihren außergewöhnlichen Punk- und New-Wave-Styles gemacht. Gemeinsam mit ihrem damaligen Lebensgefährten Malcolm McLaren gründete sie damals in der King’s Road im Londoner Stadtteil Chelsea ihre erste Boutique.
Mit ihren Entwürfen räumte sie radikal mit allen bis dahin gängigen Vorstellungen von tragbarer Mode auf. Die Punk-Mode mit androgynen Looks, Spruch-T-Shirts und Materialien wie Leder, Lack, und zerrissenen Stoffen hat sie wie keine Zweite geprägt.
Vom Punk zur Opulenz der Vergangenheit
Ihre Kreativität entwickelte sich dabei ständig weiter. Schräge Schottenkaros und verzerrte Elemente der exaltierten Mode des 18. und 19. Jahrhunderts – Korsagen, Wespentaillen und Turnüren – wurden ihr Markenzeichen.
Sie galt dadurch als eine der wichtigsten Modeschöpferinnen der Gegenwart. Im Jahr 2006 wurde sie für ihre Verdienste für die Mode als Dame of the British Empire ausgezeichnet. Westwood hat auch wiederholt den Life Ball durch ihre Anwesenheit geadelt, unter anderem im Jahr 2011.
Engagement für Klimaschutz und Julian Assange
Doch auch außerhalb der Mode blieb Vivienne Westwood ein Punk: Sie unterstützte Wiki-Leaks-Gründer Julian Assange und trug bei öffentlichen Auftritten ihre Überzeugungen als Parolen auf T-Shirts zur Schau, von „I am not a terrorist, please don’t arrest me“ bis hin zu „Climate Revolution“.
„Ich hoffe, dass die Menschen verstehen, dass der Klimawandel vor unserer Haustür steht – und dass wir alle bald Migranten sein werden. Vielleicht haben wir gerade noch die Möglichkeit, es zu stoppen“, sagte sie einmal der britischen Tageszeitung The Guardian.