
Der Entscheidung, verheiratete gleichgeschlechtliche Paare in der Church of England zu segnen, war eine stundenlange Debatte in der Generalsynode, dem Parlament der Anglikanischen Kirche, vorausgegangen. Allerdings dürfen Pfarrer schwulen und lesbischen Paaren den Segen auch verweigern.
Die Anglikaner machen einen wichtigen Schritt auf gleichgeschlechtliche Paare zu
Die Church of England werde „erstmals öffentlich, freudig und ohne Vorbehalte gleichgeschlechtliche Paare in der Kirche empfangen“, so die obersten Bischöfe, Justin Welby und Stephen Cottrell, in einer gemeinsamen Stellungnahme. Welby hatte allerdings bereits im Vorfeld angekündigt, selbst keine schwulen oder lesbischen Paare segnen zu wollen.
Bis dahin sei es ein weiter Weg gewesen, heißt es weiter. Die Generalsynode erkannte im Zuge der Abstimmung über die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare an, dass es die Anglikanische Kirche lange verabsäumt habe, Angehörige sexueller Minderheiten willkommen zu heißen.
LGBTI-Aktivist:innen geht die Segnung der Paare nicht weit genug
Einigen geht die Entscheidung allerdings nicht weit genug, Denn gleichgeschlechtlichen Paaren in der Anglikanischen Kirche bleibt die Ehe weiterhin verwehrt. Das kritisierten LGBTI.Aktivist:innen – sie demonstrierten vor der Generalsynode für gleiche Rechte.
Bis sich schwule und lesbische Paare aber tatsächlich in einer Anglikanischen Kirche segnen lassen können, wird noch einige Zeit vergehen. Die Bischöfe müssen dafür noch eine entsprechende Richtlinie festlegen. Das soll bei der nächsten Synode im Juli geschehen.
Die Debatte, welche Rechte sexuelle Minderheiten in der Church of England erhalten sollen, ist kompliziert: Sie ist die Mutterkirche aller Anglikanischen Kirchen, die vor allem in den ehemaligen britischen Kolonien in Afrika und Asien verbreitet sind. Dort wird Homosexualität aber oft abgelehnt oder verfolgt – immer wieder auch mit Unterstützung der Kirchenvertreter:innen.