
Der Oscar für den besten Hauptdarsteller geht dieses Jahr an Brendan Fraser. Der 54-Jährige gewann den wohl wichtigsten Filmpreis der Welt für seine Darstellung eines schwulen und schwer übergewichtigen Professors, der seine Wohnung nicht mehr verlässt, in Darren Aronofskys Drama „The Whale“.
Der Film erzählt die Geschichte eines 300 Kilo schweren Einsiedlers
In dem Film geht es um den fast 300 Kilo schweren Einsiedler Charlie. Dieser verlässt nach seinem Coming-out seine Familie, um sich mit einem Mann ein neues Leben aufzubauen. Doch dann stirbt seine große Liebe, Charlie verfällt in eine zwanghafte Esssucht. Sein größter Wunsch: Er möchte seiner 17-jährigen Tochter wieder näherkommen.
Mit seiner Darstellung konnte sich Fraser gegen Golden-Globe-Gewinner Austin Butler („Elvis“), Colin Farrell („The Banshees of Inisherin“), Paul Mescal („Aftersun“) und Bill Nighy („Living“) durchsetzen.
Standing Ovations für Brendan Fraser bei der Oscar-Rede
„Ich habe vor 30 Jahren in diesem Geschäft angefangen, und es war nicht einfach“, sagt Brendan Fraser unter dem tosenden Applaus des Publikums sichtlich bewegt bei seiner Oscar-Rede: „Ich möchte mich einfach für diese Anerkennung bedanken!“ Sein Dank galt vor allem seinen drei Söhnen Griffin (20), Holden (18) und Leland (16). Das Publikum reagierte mit Applaus und Standing Ovations.
Regisseur Aronofsky sei er „so dankbar, dass er mir einen kreativen Rettungsanker zugeworfen hat“, erklärte der 54-Jährige weiter. Denn nach einem erfolgreichen Start in Hollywood hat er dem Filmgeschäft 2008 den Rücken gekehrt.
Fraser wurde in Hollywood sexuell belästigt und zog sich dann zurück
Neben zahlreichen Schicksalsschlägen hatte auch ein Vorfall aus dem Sommer 2003 einen großen Anteil: In einem Hotel in Beverly Hills habe ihn Philip Berk, ehemaliger Präsident der Hollywood Foreign Press Association, sexuell belästigt.
„Ich fühlte mich krank“, schildert er seine damaligen Gefühle: „Ich dachte, ich müsste weinen. Ich fühlte mich, als hätte mich jemand mit unsichtbarer Farbe beworfen.“ Fraser wurde depressiv, zog sich immer mehr aus dem Filmbusiness zurück. Bis er nun mit „The Whale“ ein eindrucksvolles Comeback feiert.