Samstag, 20. April 2024
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Spannung vor Kinderbuch-Lesung mit Candy Licious in Mariahilf

Anspannung in Mariahilf: Drag Queen Candy Licious liest heute, Montag, in einer Buchhandlung im „Regenbogenbezirk“ aus Kinderbüchern vor. Rechtsextreme haben in Telegram-Gruppen Störaktionen angekündigt.

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Im Rahmen der Aktion „Nachbarschaft on Tour“ holt der Bezirk gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung nachbarschaftliche Treffpunkte vor den Vorhang. Der erste Termin dieser Aktion, an dem auch der offen schwule Bezirksvorsteher Markus Rumelhart teilnehmen wird, ist eine besondere Lesung.

Niederschwellig soll Kindern gezeigt werden, wie bunt die Welt ist

Drag Queen Candy Licious wird heute, Montag, von 15.00 bis 17.00 Uhr in der Buchhandlung „Analog“ in der Otto-Bauer-Gasse aus Kinderbüchern vorlesen, unter anderem divers erzählte Märchen aus dem etwa in Ungarn verbotenen „Märchenbuch für alle“. Dadurch macht sie die Kunstform Drag einfach und für alle zugänglich, Kinder können erleben, wie bunt die Welt ist.

Das sorgt aber in rechten Kreisen für Empörung: „Niemand soll zu einer sexuellen Orientierung gutmenschlich gedrängt werden – schon gar nicht kleine Kinder“, hat sich etwa der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp empört. Später hat sogar einen Sonderlandtag angekündigt, um solchen „Transgender-Irrsinn“, wie Nepp es nennt, gesetzlich verbieten zu lassen.

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Die FPÖ schäumt, Rechtsextreme drohen auf Telegram

Und in rechten Telegram-Gruppen haben sich schon Menschen in Stellung gebracht, die die Veranstaltung stören wollen. Dass die Drohungen ernst zu nehmen sind, musste Candy Licious schon im Sommer erfahren, als sie während der Vienna Pride vor Kindern lesen sollte: Unbekannte haben zuvor den Eingang zugemauert, um die Lesung zu verhindern – ohne Erfolg.

Mario Lindner, Gleichbehandlungssprecher der SPÖ, fordert deshalb in einem Offenen Brief eine „gezielte Beobachtung durch die zuständigen polizeilichen Stellen“, etwa das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz (LVT). Diese sollen die Veranstaltung „mit allen notwendigen Mitteln schützen“. Denn: „Keine Familie darf Angst vor rechtsextremen Störaufrufen und möglichen Gewaltakten haben, wenn sie eine öffentliche Kinderbuchlesung besuchen will.“

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