Dienstag, 23. April 2024
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Amoklauf an christlicher Volksschule: Täter war trans Mann

Bei einem Amoklauf in einer Volksschule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee sind am Montag insgesamt sieben Menschen getötet worden - darunter auch der Schütze, ein 28 Jahre alter trans Mann.

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Es war am Montag um 10.13 Uhr, als die Polizei zu einer christlichen Volksschule in Nashville im US-Bundesstaat gerufen wurde. Wie sich herausstellte, wurden bei einem Amoklauf drei Kinder und drei Erwachsene erschossen. 

Zwei Sturmgewehre, eine Handfeuerwaffe – legal erworben

Der Polizei von Nashville zufolge war der Täter mit mindestens zwei Sturmgewehren und einer Handfeuerwaffe bewaffnet. Diese hatte er legal erworben. „Als die Beamten im zweiten Stockwerk ankamen, sahen sie eine Schützin, eine Frau, die schoss“, so Don Aaron von der Polizei Nashville in einer ersten Information. Daraufhin erschossen Polizisten den Angreifer, 14 Minuten nach dem ersten Notruf.

Da das Geschlecht des Täters amtlich noch nicht geändert war, wird der 28-Jährige in den meisten Berichten und auch den Mitteilungen der Polizei als Frau mit dem Namen Audrey Hale genannt. Er selbst gab sich den Vornamen Aiden. Hale hatte keine Vorstrafen und war nicht polizeibekannt.

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Die Tat war offensichtlich gut geplant

Bei den drei getöteten Erwachsenen handelt es sich der Polizei zufolge um den Hausmeister der Schule, eine Vertretungslehrerin und die Direktorin. Abseits der Todesopfer sei keine weitere Person angeschossen worden, so John Drake, Polizeichef von Nashville bei einer Pressekonferenz.

Hale habe sich Zugang zur Schule verschafft, indem er durch eine der Türen schoss, so Drake. Er habe detaillierte Karten der Schule gehabt, inklusive der Eingangspunkte für das Gebäude. In der Schule werden rund 200 Kinder der ersten sechs Schulstufen unterrichtet, es gibt dort auch einen Kindergarten.

Über das Motiv gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse

Über das Motiv für den Amoklauf gibt es noch keine Klarheit. „Es gibt im Moment eine Theorie, über die wir vielleicht später sprechen können, aber sie ist nicht bestätigt“, so Drake. Der 28-Jährige hinterließ bei dem Anschlag ein Manifest und andere Schriftstücke. Auch Hale war auch auf die christliche Schule gegangen.

Dass sich der Angreifer für seine Erfahrungen an der Schule rächen wollte, kann Drake nicht ausschließen: „Es besteht die Vermutung, dass es einige Ressentiments gab, auf diese Schule gehen zu müssen, und sich deshalb dieser Vorfall ereignet haben könnte.“ Allerdings verfolgen die Ermittler:innen auch andere Motive.

US-Präsident Biden fordert ein schärferes Waffenrecht

In einer ersten Reaktion fordert US-Präsident Joe Biden erneut ein schärferes Waffenrecht, besonders ein Verbot von Sturmgewehren. Er rief den US-Kongress am Montag auf, eine von ihm vorgelegte Verschärfung des Waffenrechtes zu verabschieden. „Wir müssen mehr tun, um Waffengewalt zu stoppen“, mahnte Biden. Die Waffengewalt reiße die Gemeinden im Land und die Seele der Nation auseinander. 

Daten der Gesundheitsbehörde CDC zufolge wurden 2020 in den USA rund 20 000 Menschen erschossen – das sind mehr als 50 pro Tag. Schusswaffenverletzungen waren 2020 zum ersten Mal Todesursache Nummer eins für Kinder und Jugendliche in den USA, noch vor Verkehrsunfällen.

Im Mai hatte ein 18 Jahre alter Schütze an einer Grundschule in Uvalde im US-Bundesstaat Texas 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

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