Donnerstag, 25. April 2024
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Deutsche Bischöfe kritisieren „Anti-Homosexualitäts-Gesetz“ aus Uganda

Scharfe Kritik am „Anti-Homosexuellen-Gesetz“, das vor kurzem in Uganda vom Parlament verabschiedet wurde, kommt am heutigen Gründonnerstag von der Deutschen Bischofskonferenz.

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„Die Menschenrechte gelten für alle. Erst jüngst hat Papst Franziskus klargestellt: Die Kriminalisierung von Homosexualität ist ungerecht. Deshalb: Die Verfolgung muss aufhören – nicht nur in Uganda, Nigeria, Russland sondern überall in der Welt“, so Weihbischof Ludger Schepers, Beauftragter für die LGBTQ*-Pastoral der Bischofskonferenz.

Das neue Gesetz bestraft sogar Menschen, die der LGBTI-Community helfen

Vor zwei Wochen hatte das Parlament in der Hauptstadt Kampala mit nur zwei Gegenstimmen ein Gesetz erlassen, mit dem jeder bestraft werden kann, der nicht Heterosexuell ist oder sexuelle Minderheiten unterstützt. Für „verschärfte Arten der Homosexualität“, etwa bei „Serientätern“ wenn die Betroffenen Kinder haben, sieht das Gesetz sogar die Todesstrafe vor.

Menschen, die Versuche homosexueller Handlungen nicht melden, müssen sieben bis zehn Jahren Haft oder hohen Geldstrafen rechnen. Gleiches gilt für Menschen, die sich als auch nur als Mitglieder der LGBTI-Community definieren. Wer Homosexuelle wissentlich beherbergt, sie medizinisch versorgt oder ihnen rechtlichen Beistand leistet, kann ebenfalls mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft werden. Damit ist Uganda unter den mehr als 30 Ländern in Afrika, die Homosexualität bestrafen, eines mit den härtesten Strafen.

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Bezug auf die klare Botschaft von Papst Franziskus

„Als Kirche, die leider selbst auf eine lange Tradition der Queer-Feindlichkeit zurückblickt und gerade mühsam dabei ist, diese Haltung zu überwinden, dürfen wir angesichts solcher Maßnahmen nicht schweigen“, so Schepers am Gründonnerstag in Bonn. Die Liturgie dieses Feiertags und die Tradition der Fußwaschung lehrten römisch-katholische Christen, „sich zu den Brüdern und Schwestern hinab zu beugen und bei den Schwächsten zu beginnen.“

Schepers nimmt in seiner Stellungnahme Bezug auf Papst Franziskus, der sich Ende Jänner gegen die Kriminalisierung von Homosexualität gewandt hat. Er hatte Gesetze, die gleichgeschlechtliche Handlungen unter Strafe stellen, als „ungerecht“ bezeichnet. Die römisch-katholische Kirche müsse sich für eine Abschaffung dieser Gesetze einsetzen, so der Papst in einem Interview.

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