Donnerstag, 28. März 2024
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„Don’t say Gay“: Ermittlungen gegen Lehrerin wegen Disney-Film

In Florida gibt es dienstrechtliche Ermittlungen gegen eine Lehrerin, die ihren Schüler:innen einen Zeichentrickfilm gezeigt hat - in dem es eine schwule Figur gibt. Das soll gegen das „Don’t say Gay“-Gesetz des Bundesstaates verstoßen.

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Die Schulbehörde des US-Bundesstaates Florida ermittelt gegen Jenna Barbee, Lehrerin an der Schule von Winding Waters im Bezirk Hernando. Ihr Verstoß: Sie soll ihren Schüler:innen den Disney-Zeichentrickfilm „Strange World“ gezeigt haben – und in dem gibt es eine schwule Figur.

Gemeldet wurde die Lehrerin von einer Mutter im Kulturkampf

Das soll gegen das „Don’t say Gay“-Gesetz verstoßen – es verbietet Lehrenden in Florida, selbstständig LGBTI-Themen vor ihren Schüler:innen anzusprechen. Gemeldet hatte sie eine Mutter, die auf einem „Kulturkampf ist, um jede Form der Repräsentation aus unseren Schulen zu bekommen“, sagte Barbee in einem sechsminütigen TikTok-Video, in dem sie ihre Perspektive erklärt.

Diese Mutter engagiert sich auch in der konservativen Hass-Gruppe „Moms for Liberty“. Diese forderte auch, Bücher aus Bibliotheken und Schulen zu verbannen, die sie als „Schmutz“ und „Pornografie“ bezeichnet. „Es ist nicht die Aufgabe einer Lehrkraft, einem Kind persönliche Überzeugungen aufzudrängen“, sagte sie bei einem Treffen der Schulbehörde: „Filme wie diesen zu erlauben hilft Lehrkräften, eine Türe für Diskussionen zu öffnen, die in unseren Klassen keinen Platz haben.“

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Der Film wurde wegen des Inhalts ausgewählt, nicht wegen der schwulen Figur

Barbee sagt, die Mutter habe sie dem Bildungsministerium des Bundesstaates wegen „Indoktrination“ gemeldet, ohne vorher mit ihr zu sprechen. Sie sagt, sie habe ihren Schüler:innen der fünften Schulstufe „Strange World“ gezeigt, damit sie nach Prüfungen in der Früh etwas entspannen können. In dem Film sucht ein Wissenschaftler-Team nach einer seltenen Pflanze, die Energie für die Gesellschaft bereitstellen kann. 

Die Lehrerin betont in ihrem TikTok-Video, die Inhalte seien für den Lehrplan relevant, weil es um Erdwissenschaften und Ökosysteme gehe. Auch habe sie das Einverständnis der Eltern, altersgerechte Filme zu zeigen. 

Dass eine die Figuren schwul sei, habe für die Auswahl des Films keine Rolle gespielt. „Ich habe viele Schüler:innen der fünften Schulstufe, die dieses Jahr zu mir gekommen sind, lange bevor ich diesen Film gezeigt habe, und erzählt haben, wie sie Teil der [LGBTI-]Community sind. Für mich ist das keine große Sache. Ich habe nur gesagt, okay, toll. Ich dränge sie zu nichts, ich akzeptiere sie. Das mache ich“, so Barbee im Gespräch mit dem Guardian [icon name=“arrow-up-right-from-square“ prefix=“fal“].

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