Samstag, 20. April 2024
HomeSzeneWienConchita verleiht Ute-Bock-Preis an Flüchtlingsprojekt Queer Base

Conchita verleiht Ute-Bock-Preis an Flüchtlingsprojekt Queer Base

In einer bewegenden Zeremonie hat SOS Mitmensch am Montagabend den Ute-Bock-Preis für Zivilcourage verliehen. Ausgezeichnet wurden die Queer Base und die Initiative IG24.

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Der Wappensaal im Wiener Rathaus war bis auf den letzten Platz besetzt, als die Initiative SOS Mitmensch am Montag zur Verleihung des diesjährigen Ute-Bock-Preises einlud. Dieser mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Preis wird für besondere Zivilcourage verliehen.

Queer Base und IG24 sind die diesjährigen Preisträger

Dieses Jahr hat die Queer Base den Preis für ihren Einsatz für die Rechte geflüchteter Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie Trans- und Interpersonen erhalten. Zweite Preisträger sind die Initiative IG24, die für die selbstorganisierte Vertretung der Interessen der 24-Stunden-Betreuer:innen ausgezeichnet wurde.

Seit 2015 unterstützt die Queer Base Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität in die Flucht getrieben wurden. Die Organisation bietet den Betroffenen rechtliche Beratung in Asylverfahren, unterstützt sie bei Behördengängen und organisiert Freizeitaktivitäten. In Zusammenarbeit mit der Diakonie hat die Queer Base auch queere Wohngemeinschaften für Geflüchtete eingerichtet.

- Werbung -

„Der Einsatz von Queer Base ist beeindruckend und dringend notwendig“

„Der Einsatz von Queer Base für LGBTIQ-Geflüchtete ist beeindruckend und dringend notwendig“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch: „Ohne diese Einrichtung wäre es um den Schutz und die Chancen der Betroffenen, die vielfach auch in Österreich unter Diskriminierungsdruck stehen, oftmals sehr schlecht bestellt.“

Die Preisrede für die Queer Base hielt die Schauspielerin Mavie Hörbiger. Sie sagte, die Organisation sei ein leuchtendes Beispiel dafür, was erreicht werden könne, wenn Menschen Unrecht erkennen und gemeinsam nach Lösungen suchen. „Aus einer Initiative von Aktivist:innen, die nicht locker gelassen haben, ist inzwischen ein professioneller Verein entstanden, der als Vorzeigeprojekt für queere Geflüchtete gilt“, so Hörbiger.

Queer Base plädiert für „Regenbogenbrücken“

Verliehen wurde der Preis von Conchita Wurst. In der Dankesrede plädierte Marty Huber von Queer Base für „Regenbogenbrücken“: „Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verfolgt werden, sollen hier sicher ankommen, um ihr Menschenrecht auf Asyl beanspruchen zu können“

Auch Justizministerin Alma Zadić von den Grünen würdigte die Preisträger:innen in einer Videobotschaft. „SOS Mitmensch zeichnet mit dem Ute Bock Preis für Zivilcourage nicht nur Mut aus, sondern macht auch Mut. Mut aufzustehen, wenn Unrecht passiert. Mut sich für die eigenen und die Rechte von anderen einzusetzen. Mut die Stimme für jene zu erheben, die nicht gehört werden“, so die Ministerin.

Dieser Einsatz für ein solidarisches, gerechtes und vielfältiges Miteinander sei wichtig, betonte Zadić: „Gerade in einer Zeit, in der in gleich mehreren Bundesländern wieder Koalitionen mit Politikern eingegangen werden, die Kindern und Jugendlichen ihre österreichische Heimat absprechen oder Nazi-Liederbücher verherrlichen.“

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner