Freitag, 26. April 2024
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Drag-Führung durchs Parlament empört FPÖ-Politiker

Anlässlich des Pride Month will SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner gemeinsam mit Drag Queen Candy Licious durch das Parlament führen. Das stört offenbar den Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer von der FPÖ.

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In einer eigenen Presseaussendung plädiert Norbert Hofer, Dritter Nationalratspräsident und ehemaliger Präsidentschaftskandidat der FPÖ, dafür, touristische Führungen durch das Parlament „qualifizierten Personen“ zu überlassen. Er zeige sich besorgt, dass das Hohe Haus „immer mehr zu einem Veranstaltungszentrum mit geduldeter Gesetzgebung“ werde.

Hofer will Parlamentsführungen nur durch „qualifizierte Personen“

„Ich freue mich über das große Interesse am Zentrum unserer Demokratie. Für die Führungen im Haus stehen Abgeordnete, qualifizierte Mitarbeiter sowie eigenes dafür beschäftigte Demokratiebildner zur Verfügung“, so Hofer. Jedem Mandatar stehe es frei, Besucher zu eigenen Führungen einzuladen, dass diese Personen aber selbst beworbene Führungen ausrichten, widerspreche den Gepflogenheiten des Hauses.

Grund für diese Aussendung: Anlässlich des Pride Months lädt SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner am 13. Juni zu einer gemeinsamen Führung mit Drag Queen Candy Licious ins Parlament. Und dass die FPÖ zu Drag Queens ein eher gespanntes Verhältnis hat, bewies in letzter Zeit mehrmals der bei Wahlen glücklose Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp.

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SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Lindner lässt sich nicht beirren

Doch Lindner lässt sich durch Hofers Aussendung nicht beirren. „Als Abgeordneter und ehemaliger Präsident des Bundesrates sehe ich mich durchaus als qualifizierte Person für eine Führung durch das Hohe Haus“, lässt der SPÖ-Abgeordnete dem Dritten Nationalratspräsidenten über die Austria Presse Agentur (APA) ausrichten.

Die Führung mit Candy Licious sei ein wichtiges Zeichen „in einer Zeit, in der Drag Queens immer öfter zum Opfer rechter Hetze und Gewalt werden“, so Lindner weiter. So wie auch Candy Licious selbst: Im letzten Jahr haben Rechtsextreme vor dem Eingang einer Bücherei, in der eine Kinderbuch-Lesung von Candy Licious stattfand, aus Protest eine Mauer errichtet. Und auch dieses Jahr musste eine Lesung der beliebten Drag Queen von der Polizei geschützt werden.

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