Freitag, 29. März 2024
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Hannover: Trans Mann nach CSD krankenhausreif geprügelt

Wieder wurde rund um einen CSD in Deutschland ein junger trans Mann krankenhausreif geprügelt. Die Täter sollen selbst noch Jugendliche sein.

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Es passierte am Samstag im Umfeld des Christopher Street Days (CSD) in Hannover. Eine Gruppe aus vier Freunden war gegen 19.30 Uhr auf dem Rückweg vom CSD, als sie am Ernst-August-Denkmal vor dem Hauptbahnhof von zwei Unbekannten queerfeindlich beschimpft wurden.

Ein nicht-binärer Mensch wurde geschlagen, der trans Mann wollte eingreifen

Dabei schlugen sie eines der Mitglieder der Gruppe, einen 18 Jahre alten nicht binären Menschen aus Berlin. Ein 17 Jahre alter trans Mann, ebenfalls aus Berlin, versuchte, die Situation zu entschärfen. Doch dabei wurde auch er geschlagen und zu Boden gestoßen.

Die unbekannten Täter traten ihm mehrmals gegen den Kopf, wie die Polizei Hannover am Donnerstag mitteilte. Dabei fiel dem 17-jährigen das Handy aus der Hosentasche, das sie ihm bei der Gelegenheit stahlen. Danach flüchteten sie zu Fuß in unbekannte Richtung.

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Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise

Der 17-Jährige musste ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt werden. Weil es sich um Teilnehmer des CSD handelt, gehen die Behörden von queerfeindlicher Hasskriminalität aus. Die Ermittlungen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Diebstahls und Beleidigung, führt deshalb der polizeiliche Staatsschutz des Zentralen Kriminaldienstes Hannover.

Der erste Tatverdächtige ist etwa 18 Jahre alt und schlank. Er trug einen weißen Kapuzenpullover mit großem Aufdruck, eine dunkle Jeans und weiß-schwarze Sneakers. Sein Komplize ist zwischen 16 und 18 Jahre alt. Er trug einen schwarzen Kapuzenpullover, eine Jeans mit schwarzem Gürtel und weiße Turnschuhe.

Die Polizei Hannover bittet nun Zeug:innen der Tat und Personen, die Hinweise auf die Tatverdächtigen geben können, sich unter der Telefonnummer +49/(0)511/109-5555 zu melden.

Parallelen zum Angriff auf Malte C. beim CSD Münster

Der Fall erinnert an den Angriff auf Malte C. im letzten Jahr: Der 25 Jahre alte trans Mann wollte auf dem CSD Münster eine Gruppe Frauen vor Pöbeleien und Bedrohungen schützen. Als er den Pöbler bat, seine Beleidigungen zu unterlassen, soll er Malte C. ohne Vorwarnung ins Gesicht geschlagen haben.

Dieser verlor daraufhin das Gleichgewicht, der Pöbler soll mit einem weiteren Faustschlag ins Gesicht nachgesetzt haben. Malte C. kam mit dem Kopf auf dem harten Asphalt auf. Im Krankenhaus musste er in ein künstliches Koma versetzt werden, aus dem er nicht mehr aufwachte.

Der Pöbler wurde diesen März wegen Körperverletzung mit Todesfolge nach Jugendstrafrecht zu fünf Jahren Haft und der Unterbringung in einer Erziehungsanstalt verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.

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