Einen queerfeindlichen Vorfall mitten im Berliner Regenbogenkiez hat es am Freitag gegen 19.20 Uhr gegeben: Zwei Männer, 55 und 57 Jahre alt, wurden schwulenfeindlich beleidigt und angegriffen. Das meldet die Polizei der deutschen Hauptstadt.
Die beiden Männer saßen auf einer Bank, als sie angegriffen wurden
Die beiden Männer saßen auf einer Bank in der Motzstraße, als ein 33-Jähriger, der gerade vorbeiging, auf sie aufmerksam wurde. Er beleidigte sie schwulenfeindlich und bewarf sie mit Lebensmitteln.
Daraufhin dürfte es zu einem Handgemenge gekommen sein. Dabei dürfte der 57-Jährige zu Boden gerissen worden sein. Er erlitt dabei Verletzungen an einem Arm und im Gesicht. Diese mussten aber nicht ärztlich versorgt werden.
Den Männern gelang es, den Pöbler bis zum Eintreffen der Polizei zu fixieren
Doch die beiden Männer wollten den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen: Es gelang ihnen, den 33-Jährigen bis zum Eintreffen der alarmierten Polizeikräfte gemeinsam zu fixieren. Dabei soll der Tatverdächtige den 55-Jährigen bespuckt und in den Finger gebissen haben.
Der 33-Jährige erlitt bei dem Gemenge Hautabschürfungen. Ein freiwilliger Alkoholtest ergab einen Wert von mehr als 1,7 Promille. Er wurde von den Beamt:innen in Polizeigewahrsam gebracht. Dort wurde eine von der Staatsanwaltschaft angeordnete Blutabnahme gemacht.
Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt. Wie bei allen mutmaßlichen Hassverbrechen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die weiteren Ermittlungen übernommen.
Für Hassverbrechen gegen sexuelle Minderheiten gibt es in Berlin eigene Ansprechpartner:innen
Angehörige sexueller Minderheiten, die Opfer von Hasskriminalität geworden sind, können in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben.
Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LGBTI . Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden.