Die Messerattacke auf zwei schwule Männer vor einem beliebten Restaurant erschüttert noch immer die Community der norwegischen Hauptstadt Oslo. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Hassverbrechen aus Schwulenhass aus. Unterdessen werden immer mehr Informationen über die mutmaßlichen Haupttäter, zwei 17-Jährige, bekannt.
Gegen die beiden 17-Jährigen wurde wegen mehrerer Delikte ermittelt
So waren die beiden Burschen der Polizei bereits einschlägig bekannt. Gegen sie soll wegen einer Reihe von Raubüberfällen und Gewalttaten ermittelt werden, die sie zwischen Ende April und dem Messerangriff verübt haben sollen. So sollen sie etwa wenige Tage vor der Attacke einem 15-jährigen Teilnehmer des Norway Cups die Sonnenbrille geraubt haben. Das berichtet die Osloer Polizei in einer Pressemitteilung.
Die beiden 17-Jährigen sollen diese Straftaten größtenteils gemeinsam begangen haben. Dem Fernsehsender TV2 zufolge wurde gegen beide auch ein Aufenthaltsverbot für das Osloer Stadtzentrum verhängt, um weitere Straftaten zu verhindern. Noch wenige Stunden vor dem Angriff bekamen sie eine Geldstrafe, weil sie gegen das Verbot verstoßen hatten.
Die Polizei setzt ihre Ermittlungen fort
„Die Polizei setzt ihre Ermittlungen mit der Überprüfung von technischen Sicherstellungen, Zeugenbefragungen, der Überprüfung der Videoüberwachung und vielem mehr fort“, sagt die zuständige Staatsanwältin Marie Steen Habberstad dem Norwegischen Rundfunk NRK : „Das ist ein sehr ernster Fall und die Polizei untersucht ihn mit hoher Priorität“
Nach dem Messerangriff wurden die beiden 17-Jährigen für fünf beziehungsweise sieben Tage in Untersuchungshaft gesteckt. Thomas Skilbred, der Anwalt eines der Verdächtigen bestätigt, dass sein Mandant eine Aussage gemacht hat. Den Verdacht der Polizei, dass es sich um ein Hassverbrechen handelt, möchte er aber nicht kommentieren. Es gilt die Unschuldsvermutung.