Nun steht es fest: Vizepräsidentin Kamala Harris hat Tim Walz, den Gouverneur von Minnesota, zu ihrem Vizekandidaten ernannt – und damit einen echten Politprofi: Walz, ein ehemaliger Lehrer, Footballtrainer und langjähriges Mitglied der Nationalgarde der US-Armee, kandidierte erst mit über 40 Jahren zum ersten Mal für ein öffentliches Amt.
Seit Beginn seiner politischen Karriere ist Tim Walz ein Verbündeter der LGBTI-Community
Bei seiner ersten Kandidatur trat er in einem ländlichen, traditionell konservativen Wahlkreis erfolgreich gegen einen Republikaner an. In dieser Zeit setzte sich Walz konsequent für LGBTI-Themen ein.
Bereits in seinem ersten Wahlkampf um einen Sitz im Repräsentantenhaus im Jahr 2006 setzte er sich für die Öffnung der Ehe ein und unterstützte den Respect for Marriage Act, ein Gesetz, das die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen auf Bundesebene und in den Bundesstaaten sicherstellt.
Viele queerfreundliche Gesetze gehen auf Walz zurück
Im Jahr 2009 setzte er sich im Repräsentantenhaus für die Aufhebung des „Don’t Ask, Don’t Tell“-Gesetzes (DADT) ein, das schwule, lesbische und bisexuelle Angehörige des US-Militärs weiterhin von der Rekrutierung ausschloss, ihren Vorgesetzten aber verbot, sie nach ihrer sexuellen Orientierung zu fragen.
Im selben Jahr trug er auch zur Verabschiedung des Matthew Shepard and James Byrd Jr. Hate Crimes Prevention Act bei, eines Bundesgesetzes, das die strafrechtliche Verfolgung von Hassverbrechen aufgrund von Vorurteilen gegen Homosexuelle verstärkt und finanziell absichert.
Walz steht auch für den Schutz von trans Personen
In jüngster Zeit stellte sich Walz unter anderem gegen Verbote für Trans-Athlet:innen im Schulsport. Im April 2023 unterzeichnete er ein Gesetz, das Personen, die sich in Minnesota einer Geschlechtsumwandlung unterziehen, vor Strafverfolgung in anderen Bundesstaaten schützt. Er unterzeichnete auch ein Dekret, das Krankenversicherungen verpflichtet, klare Richtlinien für die Kostenübernahme von geschlechtsangleichenden Behandlungen zu haben.
Im Mai unterzeichnete Walz auch ein Gesetz, das die Verwendung der „Gay Panic Defense“ in Minnesota verbietet: Bei dieser Taktik verteidigen heterosexuelle Gewalttäter ihre Hassverbrechen damit, dass sie glauben, das Opfer habe sich ihnen sexuell genähert. Er unterzeichnete auch ein Gesetz, das Bibliotheken im Bundesstaat verbietet, Bücher zu entfernen, die sich mit LGBTI-Themen befassen.
Als Gouverneur hat er ein Verbot von „Konversionstherapien“ durchgesetzt
Im April 2023 unterzeichnete Walz ein Gesetz, das „Konversionstherapien“ verbietet. Dabei handelt es sich um pseudowissenschaftliche Behandlungen, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität einer Person zu ändern, und oft schwere psychische Schäden verursachen.
Darüber hinaus hat Walz in seiner sechsjährigen Amtszeit als Gouverneur von Minnesota Gesetze durchgesetzt, die beispielsweise die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum ermöglichen und die Wahl- und Arbeitnehmerrechte stärken. Zudem erhöhte er die staatlichen Mittel für Bildung, Infrastruktur, bezahlbaren Wohnraum und erneuerbare Energien.