Samstag, 20. April 2024
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Somalia: Islamisten-Miliz richtet zwei schwule Männer hin

Kämpfer sollen den 15- und den 20-Jährigen beim Sex erwischt haben

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In Somalia sollen die radikalislamistischen Al-Shabaab-Milizen erstmals zwei schwule Männer hingerichtet haben. Das hat der Radiosender der Al-Qaida nahestehenden Terrororganisation berichtet, so die Nachrichtenagentur Reuters.

Al-Shabaab-Kämpfer sollen die beiden beim Sex erwischt haben

Demnach seien in Bu’aale, der von der Miliz kontrollierten Hauptstadt der Region Jubbada Dhexe, der 15-jährige Abdirizak S. und der 20-jährige Isak A. erschossen worden, weil sie Kämpfer der Miliz beim Sex erwischt haben sollen. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht. Hunderte Menschen hätten dem Radiosender zufolge bei der Hinrichtung zugesehen. Zuvor hatte ein Scharia-Gericht die beiden jungen Männer schuldig gesprochen. Gleichgeschlechtliche Handlungen seien „unmoralisch und verwerflich“, so Radiosender.

Gleichzeitig mit den beiden schwulen Männern wurde auch ein Mann hingerichtet, der der Spionage für das benachbarte Äthiopien verdächtigt wurde. Internationalen Beobachtern zufolge ist es das erste Mal, dass die Al-Shabaab-Milizen jemanden wegen homosexuellen Handlungen töten. Die Extremisten selbst behaupten, dass dies bereits der zweite derartige Fall war. Nähere Angaben über die erste Hinrichtung gab es allerdings nicht.

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Al-Qaida-Ableger auf den Spuren des „Islamischen Staates“

Zuvor war vor allem die in Syrien und dem Irak tätige Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) mit Hinrichtungen schwuler Männer aufgefallen. Diese Tötungen wurden durch die Propaganda der Terrororganisation ausgeschlachtet.

Die Al-Shabaab-Milizen kontrollieren seit mehreren Jahren einige Regionen im Süden Somalias. Wie auch die Taliban in Afghanistan oder der IS setzen sie dort auch mit Gewalt eine radikale Form der Scharia durch.

In den nicht besetzten Teilen Somalias werden gleichgeschlechtliche Handlungen wie in den meisten der 54 Staaten Afrikas ebenfalls bestraft. Hier drohen allerdings „nur“ drei Jahre Haft.

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