Donnerstag, 28. März 2024
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Israel liberalisiert Blutspende-Regeln für schwule Männer

Das Plasma wird eingefroren, der Spender nach einigen Monaten erneut getestet

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Israel lockert die Blutspende-Bestimmungen für schwule und bisexuelle Männer. Seit letzten Juni wurde ihnen zwar die Blutspende gestattet, allerdings müssen diese Männer ein Jahr sexuell enthaltsam leben, um Blut spenden zu dürfen. Das ändert sich jetzt durch eine „bahnbrechende Initiative“, wie eine Sprecherin des verantwortlichen Rettungsdienstes Magen David Adom (MDA) gestern bekanntgegeben hat. Die neue Regelung soll am 1. April in Kraft treten.

Nach vier Monaten soll der Spender noch einmal untersucht werden, erst dann wird das Plasma freigegeben

Gemeinsam mit dem israelischen Gesundheitsministerium hat man sich auf einen neuen Modus geeinigt: Demnach soll das Plasma aus den Blutspenden schwuler und bisexueller Männer, die nach 1979 gleichgeschlechtlichen Sex hatten, vier Monate lang eingefroren werden. Nach diesem Zeitraum wird der Spender noch einmal auf Infektionskrankheiten getestet, darunter auch auf HIV. Wenn er gesund ist, wird die Spende rückwirkend freigegeben.

Die neue Regelung ist zunächst auf zwei Jahre befristet und soll danach evaluiert werden. Andere Bestandteile wie Blutkörperchen oder Blutplättchen werden bei diesen Spenden nicht verwendet. Die Spender müssen zustimmen, dass ihre Blutspende Teil dieses Testbetriebs ist.

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Die Bestimmungen sollen ein gangbarer Kompromiss zwischen Blutspende und Sicherheit sein

In der Pressemitteilung von MDA heißt es weiters, die Lockerung der Bestimmungen zur Blutspende für schwule und bisexuelle Männer sei Teil von Bemühungen „eine Brücke zu schlagen zwischen dem Wunsch der LGBT-Gemeinde, Blut zu spenden, und der Sicherheit des Spenderbluts“.

Für die Knesset-Abgeordnete Meirav Ben-Ari, die sich im israelischen Parlament für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzt, ist die Initiative ein „wichtiger, historischer Schritt in Richtung Gleichstellung“. Auch MDA-Leiter Eli Bin sagte, künftig könnten alle Bürger ungeachtet ihrer sexuellen Orientierung mithelfen, Leben zu retten.

In Österreich und der Schweiz ist Männern, die mindestens einmal im Leben Sex mit einem Mann hatten, die Blutspende untersagt. In Deutschland können schwule und bisexuelle Männer Blut spenden, wenn sie in den zwölf Monaten zuvor keinen sexuellen Kontakt zu einem anderen Mann hatten.

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