Freitag, 19. April 2024
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„Squeezer“-Sänger gequält und dann sterben lassen: Urteile rechtskräftig

Dem 47-Jährigen wurden unter anderem 15 Rippen gebrochen

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In der Nacht auf den 1. Februar 2016 verblutete die 90er-Jahre-Ikone Jim Reeves hilflos in einem Hostel in Berlin. Zum Verhängnis wurde dem Musiker, dass er mit zwei Männern, die auch in dem Hostel übernachteten, geflirtet hatte. Nun ist das Urteil gegen die beiden Männer, die seinen Tod verschuldet haben, rechtskräftig.

Dass er mit einem polnischen Bauarbeiter geflirtet hatte, sollte Jim Reeves das Leben kosten

Am Abend vor seinem Tod soll der ehemalige „Squeezer“-Sänger mit seinen Zimmerkumpanen, den polnischen Bauarbeitern Pawel A. und Adam K., noch in einer Bar gewesen sein. Dabei wurde heftig getrunken, der Sänger soll gegenüber den jüngeren der beiden Männer zudringlich geworden sein.

Daraufhin entschlossen sich die beiden Männer, den 47-Jährigen „zu töten und dabei zu quälen, weil der homosexuelle Geschädigte ihnen sexuelle Handlungen angetragen hatte“, wie es in der Anklageschrift hieß. Sie vergewaltigten Reeves bei vollem Bewusstsein mit Gegenständen, darunter einem Stuhlbein. Durch die Folter wurden ihm 15 Rippen gebrochen und das Gesicht zertrümmert. Er starb schließlich an Leber- und Milzrissen sowie am  Blutverlust.

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Das Gericht verurteilte sie wegen Totschlags zu 13 und 14 Jahren Haft – für die Angeklagten zu viel, für die Staatsanwaltschaft zu wenig

Das Landgericht Berlin hatte die beiden Männer im November 2018 wegen Totschlags in einem besonders schweren Fall zu langen Haftstrafen verurteilt: Pawel A. wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt, Adam K. zu 13 Jahren. Doch mit diesem Urteil waren alle Seiten unzufrieden: Staatsanwaltschaft und Nebenkläger wollten eine Verurteilung wegen Mordes. Die Verteidigerinnen der Männer hielten das Strafmaß für zu hoch.

Nun hat der fünfte Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) die Revisionen der Angeklagten, der Staatsanwaltschaft und der Nebenkläger gegen die Entscheidung des Landgerichts Berlin verworfen. Das Urteil sei frei von Rechtsfehlern, so die Bundesrichter in Leipzig. Es ist damit rechtskräftig. Vier Jahre nach dem Tod von Jim Reeves gibt es damit endlich Gerechtigkeit.

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