Samstag, 27. April 2024
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Neue Studie zeigt: So hoch ist die Suizidgefahr für trans Menschen

Eine dänische Langfrist-Studie hat Besorgnis erregende Daten über die Suizidrate von trans Menschen ergeben. Diese sind ein deutlicher Auftrag, die Hilfe auszubauen - nicht nur in Dänemark.

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Es ist wohl eine der größten Studien in diesem Bereich, die dänische Wissenschaftler:innen nun vorgestellt haben: Untersucht wurde die Situation von insgesamt 3.759 trans Personen, die älter als 15 Jahre waren, zwischen 1980 und 2021.

Die Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuchs ist bei trans Menschen 7,7 Mal so hoch

Das Ergebnis überrascht nicht. Trotzdem ist es Grund zur Besorgnis und ein deutliches Zeichen zu handeln: Die Forscher:innen haben herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit eines Suizidversuchs und auch eines Suizids bei trans Menschen bedeutend höher sind.

So gab es unter den fast 3.800 untersuchten trans Menschen während der 41 Jahre 92 Suizidversuche und 12 Suizide. Das heißt, verglichen mit Cis-Personen in Dänemark ist die Wahrscheinlichkeit für einen Suizidversuch unter trans Personen 7,7 Mal so hoch, für einen Suizid 3,5 Mal. Das berichtet das britische Online-Portal PinkNews .

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Statistik zeigt auch: Trans Menschen sterben früher

Doch verglichen mit Cis-Personen haben trans Menschen der Untersuchung zufolge auch allgemein ein deutlich höheres Sterberisiko. Die Sterblichkeitsrate ist 1,9 Mal höher, und auch das Todesalter liegt für trans Menschen in Dänemark statistisch niedriger als bei cis Menschen.

„Uns war bewusst, dass trans Personen wahrscheinlich eine höhere Rate an Suizidversuchen und Suiziden haben, aber das ist unseres Wissens das erste Mal, dass wir die Rate für ein Land berechnen können“, sagt Anette Erlangsen, die die Daten im Auftrag des dänischen Forschungsinstituts für Suizidprävention, dem Mental Health Centre Copenhagen und dem Gentofte Hospitalsvej 15 gesammelt hat.

Die Daten zeigen, wie wichtig Maßnahmen für die psychische Gesundheit von trans Menschen sind

Die Daten würden zeigen, wie wichtig Maßnahmen für die psychische Gesundheit von trans Menschen sind. Denn trans Menschen mit Suizidgedanken würden „weniger dazu neigen, sich Hilfe von bestehenden psychologischen Diensten zu suchen, weil sie das nicht in ihren Patientenakten haben wollen, da dies die Wahrscheinlichkeit für eine spätere Behandlung senkt“, so Erlangsen weiter.

Die Ergebnisse der dänischen Untersuchung decken sich mit jenen der bisher vorhandenen Forschung. So hat eine US-amerikanische Studie ergeben, dass die Hälfte aller trans und nicht-binären Jugendlichen in den USA in den letzten zwölf Monaten Suizidgedanken gehabt hätten, wobei bis zu zehn Prozent auch zu einer „Konversionstherapie“ gezwungen wurden.

Wenn Sie selbst depressive oder ähnliche Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge unter http://www.telefonseelsorge.at/ oder der österreichweiten Rufnummer 142. In Deutschland ist die Telefonseelsorge rund um die Uhr unter der Telefonnummer (0800) 1110111 erreichbar. In der Schweiz ist die „Dargebotene Hand“ unter der Rufnummer 143 erreichbar.

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