Samstag, 20. April 2024
HomePolitikEuropaMarine Le Pen: Rechtsextreme Patin einer 'Homo-Lobby'?

Marine Le Pen: Rechtsextreme Patin einer ‚Homo-Lobby‘?

Für die Parteibasis sind zu viele Schwule in ihrem Umfeld

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Normalerweise ist der rechtsextreme Front National (FN) ganz vorne dabei, wenn es darum geht, gegen Lesben und Schwule zu hetzen. Nun wird aber ausgerechnet FN-Chefin Marine Le Pen vorgeworfen, ihre eigene „Homo-Lobby“ um sich zu scharen.

Vizechef und Generalsekretär des Front National sind schwul

Denn auch innerhalb der Partei umgibt sich Le Pen gern mit schwulen Männern: So hat erst Ende letzter Woche das französische Boulevard-Magazin „Closer“ den Vizechef des FN, Florian Philippot, öffentlich als schwul geoutet.

Auch der Generalsekretär der Partei, Steeve Briois, ist homosexuell – was auch nicht ganz freiwillig an die Öffentlichkeit kam. Seiner Karriere schadete das nicht: Er wurde im März zum ersten Bürgermeister der Front National gewählt.

- Werbung -

Offen schwuler „kultureller Berater“ sorgte an der Parteibasis für Widerstand

Vor wenigen Tagen erklärte Marine Le Pen schließlich, dass sie Sébastien Chenu, den Gründer der „GayLib“-Bewegung, als von der Partei bezahlten „kulturellen Berater“ für den Front National engagieren wolle.

Das hat nicht jedem in der FN gefallen. Jede Menge verärgerter Anrufe der FN-Basis waren die Folge dieser Ankündigung. Immerhin hat die Partei die landesweiten Demonstrationen gegen die Öffnung der Ehe tatkräftig unterstützt, immer wieder sind Parteifunktionäre durch schwulenfeindliche Sprüche aufgefallen.

Le Pen musste einen Rückzieher machen: Zwar werde Sébastien Chenu die Partei in kulturellen Belangen beraten, der Posten sei aber ehrenamtlich, hieß aus der Parteispitze.

Regionalsprecher sieht in Marine Le Pen eine „Schwulenikone“

Doch warum ziehen Marine Le Pen und der Front National so viele Homosexuelle an? Trotz der Ressentiments der Parteibasis, und obwohl die Partei offen gegen die Rechte dieser Gruppe auftritt?

Le Pen sei eine „Schwulenikone“, erklärt Laurent Brice, Regionalsprecher des FN. Und auch die Angst vor – mutmaßlich schwulenfeindlichen – Muslimen, die der FN geschickt schürt, dürfte für einige Lesben und Schwule ein Grund sein, einer Bewegung zu vertrauen, die sie eigentlich selbst nicht haben will.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner