Dienstag, 23. April 2024
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Vizechef des ‚Front National‘ geoutet: 20.000 Euro Schadenersatz

Boulevardmagazin "Closer" sieht keine Schuld bei sich und will gegen das Urteil berufen

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In Frankreich wurde das Boulevardmagazin „Closer“ zu 20.000 Euro Schadenersatz verurteilt, weil es vor zwei Wochen den Vizepräsidenten des Front National geoutet hatte. Das Magazin hatte Bilder veröffentlicht, die Florian Philippot und seinen Freund bei einem gemeinsamen Urlaub in Wien zeigen.

„Closer“ will gegen das Urteil in Berufung gehen. Das Magazin argumentiert, das Outing des Politikers sei im öffentlichen Interesse. Immerhin sei Philippot eine der am häufigsten eingeladenen Personen in Fernseh- und Radiosendungen, so die Anwälte.

Die Öffentlichkeit wusste nicht, dass der Vizepräsident des Front National schwul ist

Doch das Gericht folgte der Argumentation des 33-Jährigen: Das Privatleben des Politikers sei der Öffentlichkeit zuvor unbekannt gewesen, in der Vergangenheit haben Florian Philippot Fragen nach seiner sexuellen Orientierung auch nie beantwortet. Dadurch hätte „Closer“ wissen müssen, dass eine solche Berichterstattung nicht erwünscht sei.

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Erschwerend kam für die Richter hinzu, dass „Closer“ deren Meinung nach auch nicht sachlich über die Homosexualität des rechtsextremen Politikers berichtet hätte. So habe das Magazin Philippot wegen eines Saunabesuchs verspottet und ihn gleichsam im Urlaub, als er sich sicher fühlte, „abgeschossen“.

Mit der nicht rechtskräftigen Verurteilung zu 20.000 Euro Schadenersatz ist der Richter aber trotzdem „Closer“ entgegengekommen, Florian Philippot forderte von dem Magazin 50.000 Euro. Außerdem muss „Closer“ die Anwaltskosten des Klägers übernehmen und die Entscheidung des Gerichts auf der Titelseite veröffentlichen.

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