Samstag, 20. April 2024
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"Travestie für Deutschland" bezieht deutlich Stellung gegen Rechtspopulisten

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„Wenn einer von euch die AfD wählt, schmink ich euch kaputt“: Es sind klare Worte wie jene von Jacky-Oh Weinhaus, mit denen sich einige der bekanntesten Transen Deutschlands gegen die rechtspopulistische „Alternative für Deutschland“ (AfD) stellen.

Neun Plakate gegen Rechtspopulisten

Mit neun Plakatmotiven, die denen der AfD nachempfunden sind, bezieht die Fakepartei „Travestie für Deutschland“ (TfD) Position gegen die Rechtspopulisten. Dabei wurde sogar das Logo angepasst: Statt dem roten AfD-Pfeil prangt ein Stöckelschuh am Bildrand. In sozialen Netzwerken erreichen sie damit große Aufmerksamkeit. Die Facebook-Gruppe „Travestie für Deutschland“ hat schon mehr als 6000 Fans. Die einzelnen Plakate wurden seit letzten Monat bereits bis zu 300 Mal geteilt.

Nun sollen sie auch im öffentlichen Raum aufgehängt werden. „Wir haben Anfragen aus vielen verschiedenen Städten, auch außerhalb Deutschlands. Einzelpersonen, Organisatoren und Parteien haben ihr Interesse bekundet“, so Alexander Winter, Pressesprecher der „Travestie für Deutschland“.

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Organisatoren kämpfen auch gegen Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit in der Community

Bei TfD handle es sich um ein Kunstprojekt, erklärt Winter den „Stuttgarter Nachtichten“ (StN). Die Gruppe plane bereits weitere Projekte, darunter Fotoreihen, Events und Debatten. „Die AfD-Plakate mit ihren reißerischen, zum Teil sexistischen, chauvinistischen und völkischen Inhalten sollten jedem Demokraten in diesem Land ein Dorn im Auge sein“, erklärt er.

Denn auch in der queeren Comminuty haben sich Rassismus und Ausländerfeindlichkeit breitgemacht. Die Kampagne soll deshalb auch ein Zeichen gegen rechte Strömungen innerhalb der Szene setzen. „Wir sind hier für Dialog und Aufklärung. Sündenböcke sind auf allen Seiten schnell gefunden und eine Hexenjagd ist viel einfacher als das Lösen eines komplexen, gesellschaftlichen Problems“, so Winter.

Die AfD versteht nicht, was die Transen gegen sie haben könnten

An der AfD selbst ist die Aktion der Berliner Transen zunächst spurlos vorbeigegangen. Erst auf Anfrage der StN wurde man auf die „Travestie für Deutschland“ aufmerksam – und kann sich nicht erklären, was die Künstler gegen die Partei hätten. „Wir respektieren jede Lebensform, das ist Privatsache, nichts Politisches“, erklärt Pressesprecher Christian Lüth.

Und er fügt hinzu: „Wenn Splittergruppen eine solche Debatte anstoßen, muss man sich dazu, denke ich, nicht groß äußern.“ Als Beweis für die Offenheit der AfD erklärt Lüth, dass es auch in der Partei eine Gruppierung mit homosexuellen Parteimitgliedern gibt. Für Winter kein Argument: „Auch Homosexuelle können schrecklich falsche Entscheidungen treffen“, so der TfD-Pressesprecher.

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