Dienstag, 23. April 2024
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UNAIDS warnt: Corona wirft den Kampf gegen HIV zurück

Fast 300.000 zusätzliche Infektionen und 150.000 zusätzliche Tote möglich

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Als Rückschlag im Kampf gegen HIV sieht das UNO-Programm gegen Aids (UNAIDS) die Corona-Pandemie: Wegen der Ausgangsbeschränkungen und Unterbrechungen in der Gesundheitsversorgung könnte es bis Ende 2022 fast 300.000 zusätzliche HIV-Infektionen geben, heißt es in einem Bericht zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember.

Nur „geteilte Verantwortung“ kann die Herausforderung stemmen

Gleichzeitig könnte es deshalb in diesem Zeitraum zu bis zu 150.000 zusätzlichen Todesfällen kommen, warnen die Experten. Das würde das Ziel von UNAIDS, dass HIV bis 2030 keine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit mehr sein soll, gefährden.

„Kein Land kann diese Pandemien allein stemmen“, so Winnie Byanyima von UNAIDS: Nun sei die „globale Solidarität“ gefragt. Es gehe um „geteilte Verantwortung“ und darum, niemanden zurückzulassen: „Wir können das schaffen, indem wir die Last gemeinsam schultern und zusammen arbeiten.“

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Und wenn die einzelnen Staaten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie deutlich mehr in ihre Gesundheitssysteme investieren und sich ehrgeizige Ziele setzten, könnte es auch gelingen, die Gefahr durch HIV und Aids wie geplant bis 2030 erfolgreich zu bekämpfen.

Im Kampf gegen HIV dürfen bestimmte Gruppen nicht mehr stigmatisiert werden

UNAIDS ruft in diesem Zusammenhang Länder, in denen HIV-positive Menschen noch stigmatisiert und diskriminiert werden, auf, ihre Politik zu ändern. Für einen erfolgreichen Kampf gegen das Virus müssten alle Menschen respektiert werden – auch diejenigen, die besonders gefährdet seien: Schwule, trans Personen, Mädchen und junge Frauen, Heranwachsende, Sexarbeiterinnen und -arbeiter sowie Menschen, die intravenös Drogen konsumieren.

Schätzungen von UNAIDS zufolge haben sich im letzten Jahr weltweit 1,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus angesteckt. Insgesamt leben rund 38 Millionen Menschen mit HIV. Die Organisation schätzt auch, dass bis zu zwölf Millionen HIV-Positive keinen Zugang zu Medikamenten haben.

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